Zugausfälle: Verbandsvorsteher kritisiert
Für die Kunden sei es längst unerträglich, dass seit vielen Monaten in der Pfalz Züge ausfallen müssten, weil das Stellwerk in Neustadt/Weinstraße und das Stellwerk Ludwigshafen unterbesetzt seien. Durch Arbeitsschutzpausen sei nun bereits mehrfach — teils im Berufsverkehr — an der Schnittstelle zwischen dem gesamten pfälzischen Bahnverkehr und dem Knotenbahnhof Mannheim der Bahnverkehr zum Erliegen gekommen. Brechtel: „Mit dem Lahmlegen des Bahnverkehrs an einem ganzen Wochenende hat die DB Netz kürzlich unfreiwillig bewiesen, dass die Situation dramatisch ist.”
In der letzten Novemberwoche seien dann wieder die Arbeitsschutzpausen gefolgt, weil ein Fahrdienstleiter alleine nicht „nonstop“ arbeiten dürfe und könne. In der Praxis blieben dann alle Züge vor Ludwigshafen eine Stunde lang stehen. Da die Arbeitszeiten der Lokführer dann nicht mehr zu den Zügen passe, entstehe regelmäßig ein „großes Chaos“.
Der DB-Vorstand müsse sich persönlich um das Problem kümmern. Versprechungen, mit Personal aus anderen Stellwerken die Situation zu entschärfen, hätten sich als „wertlose Beruhigungspille” erwiesen. Es fehlten außerdem Fahrzeugpersonale, sodass auf mehreren Strecken in der Süd- und Vorderpfalz wochenlang Züge geplant ausfielen. „Das Image des Bahnverkehrs leidet unter diesen gravierenden Mängeln.“ Brechtel warnt vor deutlich größeren Folgen, wenn das Stellwerk Ludwigshafen während der Korridorsanierung mit Sperrung der benachbarten Riedbahn im Jahr 2024 erneut ausfallen würde. Dies hätte dann massive Auswirkungen auf ganz Deutschland. (FM)