Von Kostendruck und Leichtsinn

BRB-Geschäftsführer Arnulf Schuchmann blickt zurück und nach vorn; Foto: BRB/Andi Leder
Weiterer Punkt: Die EVU müssten Strafzahlungen für Verspätungen und Zugausfälle auch dann tragen, wenn der Grund zum Beispiel die marode Infrastruktur sei und somit das Verschulden bei der DB InfraGO liege. Auch die Höhe der Erstattungen für Schienenersatzverkehr (SEV) mit Bussen und Taxis seien mit dem Freistaat Bayern vor Jahren ausgehandelt worden, als die Kosten noch deutlich niedriger waren als derzeit. Inzwischen gebe es aber viel mehr Baustellen und Störungen im Infrastrukturbereich, die entsprechend viel mehr SEV erforderlich machten als geplant.
Im Netz Oberland falle nicht wie einst erwartet jeder 300. Zug aus, sondern inzwischen etwa jeder 20. Zug. Auch wenn die BRB den Ausfall gar nicht zu verantworten habe, bekomme sie kein Geld und müsse obendrein noch die Kosten für die Busse tragen. Seit der Einführung des Deutschlandtickets würden noch dazu die direkten Einnahmen aus dem Ticketverkauf sinken, obwohl gleichzeitig die Fahrgastzahlen insgesamt deutlich und teilweise sogar drastisch gestiegen seien.
Nachdem die BRB als erstes EVU hierzulande Ende 2024 zusätzlich WhatsApp zur Fahrgastinformation eingeführt habe und es nun für jedes der Netze einen eigenen Abo-Kanal auf WhatsApp gebe, sei die Zahl der Fahrtgastbeschwerden signifikant nach unten gegangen.
Eine ständige Sorge bleibe die Unachtsamkeit und Ignoranz von zu Fuß Gehenden sowie Fahrrad- und Autofahrenden beim Überqueren von Gleisen. Beinahe täglich komme es dabei zu gefährlichen Situationen und man verzeichne eine auffällig hohe Zahl an Bahnübergangsunfällen und Beinaheunfällen. Daher werde man weiterhin Aufklärungsaktionen durchführen. (FM)