Thüringer Taktgeber PRG

Ein E-Bus vom Geraer Verkehrsbetrieb setzte den Kontrapunkt zu den historischen Fahrzeugen beim Jubiläums-Sonderverkehr in Greiz; Foto: Frank Barteld

Seit 100 Jahren fahren Busse in Greiz, seit sieben Jahren bewährt sich ein neues Bedienkonzept.

Zu einem wahren Volksfest in der ostthüringischen Kreisstadt gestaltete sich das Jubiläum „100 Jahre Omnibus in Greiz“. Der Reigen reichte vom Sonder-Linienverkehr mit historischen Fahrzeugen bis zur Ausstellung moderner Technik wie etwa dem O-Bus-Versuchsträger der Westsächsischen Hochschule Zwickau. Die kommunale PRG Personenund Reiseverkehr GmbH präsentierte sich als moderner Dienstleister mit reicher Tradition und ebenso hohen Ansprüchen – auch über das angestammte Bediengebiet südlicher Landkreis Greiz samt dessen vogtländischem Oberland hinaus.

Mit ihrem feingliedrigen Bedienkonzept erwies sich die PRG als Vorreiter in Thüringen, neben der ThüSac Altenburg startete das Unternehmen die ersten Plus-Busse im Freistaat; jüngst kam die Linie ins sächsische Werdau hinzu. Nach Reichenbach/Vogtland hat sich so seit 2018 die Fahrgastzahl schon vor dem Start des Deutschlandtickets vervierfacht, in Gegenrichtung verkehrt dieser Plus-Bus bis nach Triptis im Saale-Orla-Kreis. Er schafft damit den Übergang auf zwei weitere Bahnlinien neben der Elstertalbahn Gera–Greiz–Plauen. Der zentrale Verknüpfungspunkt der acht städtischen und 19 regionalen Buslinien liegt unmittelbar am Bahnhof Greiz.

Dagegen sind die eng getakteten Fahrten ins nahe Elsterberg seit Jahrzehnten festgeschrieben als die Greizer Buslinie 1 – von 1946 (!) bis 1969 gar mit Oberleitungsbus betrieben. Zwar wird sich diese Art elektrischer Betrieb kaum wiederholen, doch achten die PRG-Verantwortlichen stetig auf eine emissionsarme Fahrzeugflotte, wozu von 1997 bis 2020 bereits Erdgas-Busse gehörten. Künftig vorstellbar wären batterieelektrische Modelle, der Betrieb sondiert dabei mit Bedacht. Derzeit rollen 48 Busse, vorwiegend Setra und Mercedes, bewegt von insgesamt 73 Fahrerinnen und Fahrern, gewartet von zehn Werkstattmitarbeitenden. 2024 zählte die PRG mehr als 2 Mio Fahrgäste.

Zur Einführung des Deutschlandtickets 2023 hatten die Greizer für bundesweites Aufsehen gesorgt, indem sie rasch das digitale Ticket in Papierform, mit aufgedrucktem QR-Code, ausgaben – also auch bei jedem Busfahrer sofort erwerbbar. „Was bis heute bleibt von diesem Coup, sind über 6000 Kunden, die dieses Ticket über die PRG beziehen – weit über unseren Kreis hinaus. Zum Vergleich: Vorher besaßen gerade einmal 25 Personen eine Abo- Monatskarte“, berichtet Geschäftsführer (in Personalunion auch der Geraer Schwestergesellschaft RVG Regionalverkehr Gera), Dr. Stefan Meißner. Und er mahnt: „So bequem und günstig das D-Ticket für die Kunden auch ist – für die Verkehrsunternehmen, das ÖV-System überhaupt zeigen sich deutliche Nachteile. Letztlich fließen Milliarden in die Subvention von Fahrpreisen statt in den weiteren zielgerichteten Ausbau des Nahverkehrs.“ Das Greizer Unternehmen wolle die vorhandenen Ressourcen nutzen und die Modernisierung konsequent vorantreiben – zum bestmöglichen Fahrgastnutzen. (frb)

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