Scania schließt Werk im polnischen Slupsk

Zwei Monate nachdem Volvo die Schließung seiner Busfabrik bekanntgegeben hat, teilt nun mit Scania der zweite schwedische Bushersteller mit, eines seiner beiden Werke in Polen zu schließen.

Entlassen werden knapp 850 Mitarbeiter. Erst vor zwei Wochen hat die Belegschaft die Produktion des 10.000 Busses, eines Scania Interlink, für einen norwegischen Kunden gefeiert.

Betroffen ist die Fabrik von Scania Production in Slupsk (Stolp), wo Busaufbauten hergestellt werden. Die Produktion soll schrittweise eingestellt werden, sodass das Werk im ersten Quartal 2024 endgültig geschlossen wird – zum gleichen Zeitpunkt wie das Volvo- Werk in Breslau. Beide Standorte werden nach rund 30 Jahren aufgegeben. Erhalten bleibt das kleinere Scania-Werk in Kobylnica bei Slupsk mit 200 Beschäftigten, wo Scania Fahrgestelle des Typs K baut.

Die Schließung der in Pommern gelegenen Fabrik wird mit negativen Veränderungen auf dem Weltmarkt für Busse begründet. Dieser erhole sich zu langsam von den Auswirkungen der Corona-Pandemie. Der Rückgang der Auftragszahlen mache die Produktion unrentabel. Zudem wären sowohl derzeit als auch in der Zukunft größere Investitionen erforderlich im Hinblick auf geplante Änderungen der Gesetze für neue Omnibusse. Die Steuergesetzänderungen der polnischen Regierung, hohe Inflation und dadurch rapide steigende Arbeitskosten in Polen dürften die Entscheidung des schwedischen Konzerns noch beschleunigt haben.

Obwohl das Werk in Slupsk jüngst immer bessere Ergebnisse erzielt hatte, konnte die Produktion nie an die Zahlen der größeren Wettbewerber im Land wie Solaris und MAN heranreichen und auch nicht mit denen von Volvo mithalten. Im Jahr 2022 wurden in Slupsk nur 310 Omnibusse gebaut gegenüber 1035 in der Volvo-Fabrik in Breslau. (pd)

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