Offensive für Busse und Bahnen
Beim diesjährigen Stuttgarter ÖPNV-Forum der Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart GmbH (VVS) informierten sich Verkehrsexperten über die Ziele der neuen von Grünen und CDU geführten Baden-Württembergischen Landesregierung.
Stuttgarts Oberbürgermeister Fritz Kuhn (Grüne) formulierte die Wünsche der Großstädte und Ballungsräume an die Regierung: „Wir brauchen in Stuttgart und der Region einen leistungsfähigen ÖPNV. Und wir brauchen die finanzielle Unterstützung des Landes, damit wir den Nahverkehr weiter ausbauen können.“ Kuhn forderte in diesem Zusammenhang, dass das Land die Schienenfahrzeugförderung wieder aufnehmen soll: „Die Fahrzeuge, die die Verkehrsunternehmen in den 1990er Jahren mit Landesförderung beschafft haben, müssen in absehbarer Zeit ersetzt werden. Wenn die Unternehmen die Fahrzeuge dann zu 100 Prozent selbst finanzieren müssten, wäre das eine riesige Belastung.“
Hermann betonte, dass die kommunalen Verkehrsunternehmen vor großen Herausforderungen stünden. Er verwies darauf, dass im Koalitionsvertrag die Schienenfahrzeugförderung enthalten sei. Er kündigte darüber hinaus eine „Zukunftsoffensive für Bahnen und Busse in Baden-Württemberg“ an. Diese würde sich nicht nur auf die Ballungsräume, sondern auch auf die Fläche erstrecken. „Dies bedeutet, dass wir bis 2025 ein verlässliches Grundangebot für den ÖPNV, der landesweit tagsüber mindestens im Stundentakt verkehrt, schaffen werden.“ Die ÖPNV-Finanzierung würde auf neue Beine gestellt. Auch die Verbundförderung würde neu gestaltet: „Dabei wollen wir den Zusammenschluss von Verkehrsverbünden durch Anreize unterstützen.“ Der VVS ist derzeit mit dem Landkreis Göppingen über eine Ausdehnung seines Verbundgebietes auf den Staufferkreis im Gespräch.
Die Leiterin des Instituts für Verkehrsforschung beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt, Barbara Lenz, rief die Verkehrsverbünde dazu auf, sich mit dem Thema „autonomes Fahren“ zu befassen und sich zu Mobilitätsverbünden weiterzuentwickeln „Die Automatisierung des Straßenverkehrs wird den Verkehr von Haltestelle zu Haltestelle durch Tür-zu-Tür-Verkehr ablösen.“ Der Geschäftsführer der Verkehrsverbund Rhein-Neckar GmbH (VRN), Volkhard Malik, ergänzte, durch die Automatisierung entstehe ein „öffentlicher Individualverkehr“.
Der Geschäftsführer der Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg, Volker M. Heepen, informierte darüber, dass der gesamte regionaleBusverkehr im VVS in 50 Linienbündel aufgeteilt worden sei. Diese würden in den nächsten Jahren schrittweise im Rahmen von Wettbewerbsverfahren vergeben. (NaNa / mab)