ÖBB-Personenverkehr übernimmt Go-Ahead Deutschland

An den Angeboten und Fahrplänen von Go-Ahead soll sich durch die Übernahme nichts ändern; Foto: Go-Ahead Bayern/Winfried Karg
Nach der am 12. Oktober erfolgten Unterzeichnung des Kaufvertrags müssen bis zum Abschluss der Transaktion unter anderem noch wettbewerbsrechtliche Genehmigungen abgewartet werden. Der Abschluss wird noch für 2023 erwartet. An den derzeitigen Angeboten und Fahrplänen soll sich bei Go-Ahead Deutschland nichts ändern. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. „Die ÖBB setzen mit dem Kauf von Go-Ahead Deutschland den eingeschlagenen Internationalisierungskurs konsequent fort. Schon heute sind die ÖBB international unterwegs – als führender Anbieter von Nachtzügen in Europa und als zweitstärkste Güterbahn der EU, die in 18 Ländern aktiv ist. Wir sehen in Süddeutschland gutes Potenzial, im Personenverkehr noch stärker zu wachsen,“ kommentiert ÖBB-CEO Andreas Matthä die Übernahme.
Go-Ahead Deutschland hat derzeit rund 1000 Beschäftigte und ist mit ihren zwei Betriebsgesellschaften in Bayern und Baden-Württemberg vertreten. Im Einsatz sind dabei insgesamt 144 elektrische Triebzüge. Vom eingebrachten Know-how der ÖBB sollen vor allem die Nahverkehrsfahrgäste profitieren. Die ÖBB Personenverkehr AG fährt derzeit täglich 4400 Nahverkehrszüge pro Tag in Österreich mit einer Pünktlichkeit von 95,5 Prozent in 2022 und befördert rund 210 Mio Passagiere im Nah- und Regionalverkehr pro Jahr.
„Wir sehen den Kauf von Go-Ahead Deutschland als Investition in die Zukunft und damit als Zukunftspartnerschaft. Das Ziel ist klar: wir wollen gemeinsam in Deutschland wachsen“, erläutert Sabine Stock, Vorständin der ÖBB-Personenverkehr AG. „Wir freuen uns sehr über den Einstieg der ÖBB, die in Deutschland einen guten Ruf hat“, ergänzt Go-Ahead-Deutschland-CEO Fabian Amini. „Unser Geschäft in Deutschland wird damit zukunftssicher und wachstumsorientiert aufgestellt.“ Mit der Übernahme durch die ÖBB seien die Bestandsverkehre bis Verkehrsvertragsende gesichert und es gibt das Ziel, in Deutschland langfristig weiter zu wachsen. Das Unternehmen soll unter der bestehenden Geschäftsführung mit dem bisherigen Management fortgeführt werden. (mab)