NRW: Wieder mehr Verlässlichkeit

Die betriebliche Lage stellt sich mit Blick auf die Personalsituation derzeit weitgehend stabil dar; Foto: VRR
Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR), go.Rheinland und Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) melden einen Rückgang der ungeplanten personalbedingten Ausfälle und die Rückkehr zum Regelfahrplan. Diese positive Entwicklung sei das Ergebnis des von den Aufgabenträgern in Abstimmung mit dem Landesverkehrsministerium umgesetzten Aktionsprogramms „Personal für mehr Zuverlässigkeit im Betrieb“. Seit Dezember 2024 wurden zunächst temporäre Anpassungen im Fahrplan vorgenommen und das Angebot landesweit um rund vier Prozent gekürzt. Die Reduzierung der Leistungen trug zur Verbesserung der Fahrplanstabilität bei. Das verbleibende Angebot konnte zuverlässiger und für die Fahrgäste planbarer erbracht werden.
Die gleichzeitig ergriffenen Maßnahmen zur Gewinnung und Qualifizierung von Fahrpersonal wirken inzwischen auf das Angebot: Unter anderem bedient die Eurobahn seit dem Fahrplanwechsel am 14. Dezember 2025 wieder alle Linien im Regelbetrieb. Das Unternehmen hatte seit April 2024 personalbedingt die Fahrpläne auf bis zu acht seiner Linien reduzieren müssen. Auch National Express hat darüber informiert, dass der Regelbetrieb auf allen Linien seit dem Fahrplanwechsel wieder aufgenommen worden ist. Die betriebliche Lage im Hinblick auf die Personalsituation stellt sich laut der Aufgabenträger, abgesehen von einzelnen Ausnahmen, derzeit weitgehend stabil dar: In den Monaten September und Oktober summierten sich die ungeplanten personalbedingten Ausfälle nur bei zwei beziehungsweise fünf Linien auf mehr als zwei Prozent. Auf 13 Verbindungen lag die Quote zwischen einem und zwei Prozent, auf 62 beziehungsweise 59 SPNV-Linien unterhalb von einem Prozent.
Nun gilt es aus Sicht von VRR, go.Rheinland und NWL, für Nachhaltigkeit zu sorgen. Um den Personalbedarf langfristig zu decken, sollen die branchenweiten Aktivitäten in Recruiting und Qualifizierung einschließlich des begleitenden Monitorings fortgesetzt und verstetigt werden. So haben sich die Aufgabenträger und die Eisenbahnverkehrsunternehmen zur gemeinsamen Fortführung der Brancheninitiative Fokus Bahn NRW verpflichtet.
Zur Stabilisierung der Betriebsqualität soll mit den Unternehmen ein neues Qualitätsprogramm auf den Weg gebracht werden, das insbesondere die klassische Ausbildung zum Eisenbahner im Betriebsdienst mit einer Initialförderung unterlegt. Zudem sollen Maßnahmen und Ideen zur Qualitätsverbesserung und zur Unterstützung der Qualifizierungsaktivitäten der Unternehmen ermöglicht werden. Die Aufgabenträger betonen derweil auch, dass ein zuverlässiger Betrieb nicht allein von der Personalstärke im Fahrbetrieb abhängt. Eine noch größere Bedeutung hätten die zügige Sanierung der Schieneninfrastruktur sowie eine fristgerechte und verlässliche Planung und Durchführung von Baumaßnahmen. (mab)