Deutsche Bahn verringert ihre Verluste

Stellten die Zahlen für das vergangene Jahr vor, Finanzvorstand Dr. Levin Holle (l.) und Vorstandsvorsitzender Dr. Richard Lutz; Foto: DB AG/Dominic Dupont
Im Vergleich zum Vorjahr konnte der Verlust auch aufgrund von Ausgleichszahlungen des Bundes für Instandhaltungsmaßnahmen in der Infrastruktur um rund 1,8 Mrd Euro verringert werden. Das Jahresergebnis nach Zinsen und Ertragssteuern betrug –1,8 Mrd Euro (2023: –2,7 Mrd Euro). Der Umsatz lag mit 26,2 Mrd Euro (plus 0,4 Prozent) auf Vorjahresniveau.
Die wirtschaftliche Entwicklung der Bahn wurde 2024 vor allem durch den schlechten Zustand der Infrastruktur geprägt, heißt es vom Konzern. Die betriebliche Qualität mit einer Pünktlichkeit im Fernverkehr von 62,5 Prozent (2023: 64,0 Prozent) führte zu zusätzlichen Ergebnisbelastungen. Negativ ausgewirkt haben sich auch die Streiks der Lokführergewerkschaft GDL im ersten Quartal 2024 sowie insbesondere im Schienengüterverkehr die schwache Konjunktur. Rund 1,9 Mrd Reisende nutzten 2024 die Züge der DB – ein Plus von 1,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Verkehrsleistung im Schienenpersonenverkehr stieg um 2,1 Prozent auf rund 85 Mrd Personen- km.
„Die Deutsche Bahn befindet sich in der größten Krise seit der Bahnreform. Wir sind in wesentlichen Bereichen weit weg von dem, was wir uns vorgenommen haben und was unsere Kunden von uns erwarten“, stellte der Vorstandsvorsitzende Dr. Richard Lutz fest. „Um diese Krise zu überwinden, haben wir mit S3 ein umfassendes Programm zur Sanierung von Infrastruktur, Betrieb und Wirtschaftlichkeit gestartet.“ Die ersten Ergebnisse zeigten, dass sich neue Ansätze und eine disziplinierte Umsetzung auszahlen. Die Sanierung der Riedbahn sei erfolgreich gewesen und man habe erstmals den weiteren Verfall der Anlagen stoppen können.
Die Betriebsleistung auf dem deutschen Streckennetz sei vor allem wegen der massiven Bautätigkeit leicht um 1,3 Prozent auf 1,1 Mrd Trassen-km gesunken. Der Umsatz der InfraGO stieg gegenüber dem Vorjahr um vier Prozent auf rund 8,1 Mrd Euro. Aufgrund höherer Bundesmittel ist das bereinigte Ebit 2024 mit 226 Millionen Euro wieder positiv (2023: –1,2 Mrd Euro).
Bei DB Regio habe sich die wirtschaftliche Lage deutlich verbessert. Die Verkehrsleistung stieg auch dank des D-Tickets um 7,7 Prozent auf 46,9 Mrd Personen-km. Der Umsatz wuchs um 5,9 Prozent. Beim operativen Ergebnis schrieb DB Regio 2024 mit 108 Mio Euro nach einem Verlust im Vorjahr wieder einen Gewinn.
Beim Umsatz rechnet die DB 2025 mit einem Anstieg auf mehr als 27 Mrd Euro. Beim operativen Ergebnis (Ebit, bereinigt) erwartet der Konzern die Rückkehr in die Gewinnzone. (mab)