D-Ticket-Preis bleibt bei 49 Euro

Ob die Fahrgäste das D-Ticket auch 2025 zum Preis von 49 Euro erwerben können, ist unklar; Foto: Jürgen Heinrich

Bund und Länder haben in einer Sonderverkehrsministerkonferenz für das Jahr 2024 Klarheit beim Deutschlandticket geschaffen.

Es bleibt beim Preis von 49 Euro. Damit gebe es Planbarkeit und Verlässlichkeit, sagte der Vorsitzende der Verkehrsministerkonferenz (VMK), Nordrhein-Westfalens Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne). Im Vorfeld war spekuliert worden, dass wegen steigender Kosten für Aufgabenträger und Unternehmen der Preis des Tickets auf bis zu 70 Euro steigen könnte. Nun kann der Preis jedoch stabil gehalten werden, weil aus 2023 noch 700 Mio Euro übrig sind, die 2024 genutzt werden können. „Was wir im Moment an Prognosen haben, zeigt, dass die Einnahmeausfälle durch das Deutschlandticket deutlich geringer sind, als wir das am Anfang befürchtet haben”, erklärte Krischer gegenüber dem „WDR“. Eine Preisgarantie für 2025 wollten die Verkehrsministerinnen und -minister nicht geben, aber sie machten Hoffnung auf Preisstabilität, wenn Bund und Länder weiterhin jeweils 1,5 Mrd Euro beitragen. Erforderlich sei zudem, dass übrige Mittel überjährig genutzt werden können. Beides sei vom Bund zugesichert worden, heißt es in einer Erklärung mehrerer Landesminister.

Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) wertet den Beschluss als richtigen Schritt, um die Attraktivität des Tickets zu erhalten. Skeptisch gesehen wird die fehlende Zusage, dass Einnahmeverluste, auch wenn sie über die zwischen Bund und Ländern vereinbarten Mittel hinausgehen, vollständig ausgeglichen werden. Die Länder forderten dazu zwar den Bund auf, seiner Zusage zur Übertragung der Restmittel aus dem vergangenen Jahr nachzukommen. Dies sei aber keine Garantie, die die komplette Finanzierung des Tickets sicherstellt. Für die Verkehrsunternehmen bedeute dies ein Risiko durch eine mögliche Finanzierungslücke von bis zu 1 Mrd in 2024.

VDV-Präsident Ingo Wortmann: „Erst wenn aus den bisherigen Prognosen zu möglichen Einnahmeverlusten die Ergebnisse auf Basis der harten Verkaufszahlen vorliegen, wissen wir, ob die Ausgleichszahlungen ausreichen. Das bedeutet bis dahin weitere große finanzielle Unsicherheiten für die Branche. Wir betonen erneut: Wer das Deutschlandticket dauerhaft will, muss wirtschaftliche Planungssicherheit und ein Ende der Unsicherheiten über die Zukunft des Tickets sicherstellen.“

Der Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmen (bdo) kritisiert den Beschluss scharf. Ohne Preisanpassung bleibe das Hauptproblem des Deutschlandtickets ungelöst: Es sei weiterhin nicht auskömmlich finanziert. „Die Prognosen sprechen eine klare Sprache. Ohne Preisanpassung werden beim Deutschlandticket 2025 bis zu 2 Mrd Euro fehlen. Entsprechend stark wird der Ticketpreis im nächsten Jahr steigen müssen, um das Defizit auszugleichen“, stellt bdo-Hauptgeschäftsführerin Christiane Leonard fest. Würde das Ticket im Jahr 2024 teurer als die prognostizierten 4 Mrd Euro, blieben die Aufgabenträger auf den Kosten sitzen, da die „Nachschusspflicht“ weiterhin ausgeschlossen bleibe. Lösung aus bdo- Sicht: Die Länder müssten den Tarif verbindlich vorgeben. Leonard: „Das tun die allermeisten Länder jedoch nicht und weigern sich, damit das Risiko zu übernehmen. Ohne Ausgleichsgarantie werden viele Aufgabenträger aber aus dem Ticket aussteigen müssen. Somit wäre das Deutschlandticket Geschichte.“ (mab)

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