Baureihe 2000: Ende einer Fahrzeug-Ära in Köln

Symbolische Schlüsselübergabe für die „neuen“ Fahrschulbahnen (v. l.): Stadtbahnfahrerin
Annkathrin Wiesner, KVB-Vorstandsvorsitzende Stefanie Haaks, Leiter der
Fahrschule Stadtbahn Frank Faßbender und Fahrlehrer Markus Blüggel; Foto: KVB/Stephan Anemüller
Die KVB-Vorstandsvorsitzende Stefanie Haaks: „Die Stadtbahnen der 2000er Serie haben gemeinsam mit den folgenden weiterentwickelten Baureihen den Betrieb der KVB über Jahrzehnte geprägt. Sie waren durch ihre vielseitige Einsetzbarkeit und ihre robuste Bauweise ein wichtiger und verlässlicher Bestandteil unserer Fahrzeugflotte und damit unseres Stadtbahnbetriebs. Wir freuen uns, dass unsere Fahrschule die Bahnen jetzt für den Ausbildungsbetrieb nutzen kann.“
Gebaut wurde der Fahrzeugtyp – mit wenigen Ausnahmen – bei der Düsseldorfer Waggonfabrik (Düwag). Die Stadtbahnwagen waren so erfolgreich, dass sie im gesamten Rhein-Ruhr-Gebiet zum Einsatz kamen. Der vom Land geplante „Typ A“ kam dagegen über das Reißbrettstadium nicht hinaus. Die beiden Prototypen der Baureihe 2000 kamen 1973 nach Köln. Zwischen 1976 und 1978 wurden die weiteren 57 Bahnen ausgeliefert. Von den insgesamt 59 Fahrzeugen setzte die KVB 54 ein und die damalige Köln-Bonner Eisenbahn (KBE) fünf. Die Vorzüge der 2000er: Sie waren robust und universell auf Hochflur- und Niederflurstrecken einsetzbar, und zwar als Einzelfahrzeug oder in Doppeltraktion. Sie konnten mit den späteren Baureihen 2200 und 2300 gekuppelt werden und es war wenig Elektronik verbaut. Das Fahrzeug war Vorbild für zahlreiche Entwicklungen in- und ausländischer Stadtbahnsysteme, heißt es von der KVB.
Auf die 2000er Serie folgten dann die weiterentwickelten Baureihen 2100 (30 Fahrzeuge, 1984/85 ausgeliefert), 2200 (50 Fahrzeuge zwischen 1988 und 1992) und 2300 (33 Fahrzeuge 1995/96). Die neuen Baureihen wiesen jeweils Veränderungen und Verbesserungen bei der Antriebstechnik, bei den Einstiegsverhältnissen, dem Sitzkomfort und der Geräuschentwicklung auf. Ein besonderes Projekt realisierte die KVB mit der Baureihe 2100: Die 28 Fahrzeuge (zwei Bahnen waren wegen eines Unfalls beziehungsweise Brandes nicht mehr einsetzbar) wurden zwischen 2011 und 2021 in der Hauptwerkstatt der KVB grundlegend saniert und zur neuen Serie 2400 umgebaut. Durch diese Sanierung sparte die KVB mehr als 40 Mio Euro im Vergleich zu einem Neukauf von 28 Bahnen.
Eine ganze Reihe der Stadtbahnen, die in Köln nicht mehr im Einsatz waren, bekamen übrigens ein „zweites Leben“ im Ausland: In den Jahren 2007 und 2008 wurden 32 Fahrzeuge der 2000er Serie nach Istanbul verkauft, sie sind dort nach wie vor im Einsatz. (mab)