Zweifel an Stadtbahnprojekt
Viel Unruhe habe die im April vom Zweckverband Stadtbahn im Kreis Ludwigsburg vorgestellte Trassenvariante ausgelöst, erklärte er gegenüber der „Stuttgarter Zeitung“. Statt wie bisher geplant im Bahnhof Ludwigsburg oder auf dem Bahnhofsvorplatz zu halten, solle die von Markgröningen kommende Stadtbahn demnach in rund 100 m Entfernung zu den Bahnsteigen in der Pflügfelder Straße halten und damit auf der der Innenstadt abgewandten Seite des Bahnhofs. In der 1. Betriebsstufe würden die Züge dort sogar enden. Im Bahnhof mit zwei Stuttgarter S-Bahn-Linien müssten sich die Tram-Train-Züge trotz fünf Bahnsteiggleisen allen anderen Zügen unterordnen. Das mache den Stadtbahnbetrieb unzuverlässig und könnte auch bedeuten, dass die Fahrzeuge zu bestimmten Zeiten nur an einem kurzen Bahnsteig halten – was auch kürzere Züge bedeute.
Bei der zweiten Ausbaustufe Richtung Pattonville könnte die Stadtbahn dann auch nur noch durch die Friedrichstraße verkehren und würde so noch weiter südlich der eigentlichen Innenstadt verlaufen. Eine Strecke durch die Innenstadt ist nur optional geplant.
Hinzu käme die schlechte Finanzlage des Kreises: Inzwischen bräuchte man die Gelder eigentlich dringender für Kliniken, Kitas und Schulen. Nachdem man 2022 noch mit breiter Mehrheit beschlossen hätte, würden sich inzwischen laut Knecht nicht wenige Gemeinderäte von der Stadtbahn abwenden. Auch bei den Bürgern gebe es viele kritische Stimmen. Daher könnte die für Dezember 2025 geplante Gemeinderatsentscheidung auch ein Ende des Projekts bringen oder dessen Beschränkung auf die Reaktivierung der Strecke Markgröningen–Ludwigsburg und einen Ausbau des Busnetzes. (FM)