Verteilungskonflikte um öffentliche Mittel schlagen auf Beschäftigte durch

Während sich die bayerischen Busunternehmen mit Verdi in Rekordzeit auf einen neuen Tarifvertrag einigen konnten, drohen in Schleswig-Holstein heftige Auseinandersetzungen. Betroffen ist auch DB Bus, wo es auch an anderen Stellen massive Auseinandersetzungen gibt. Auf der Schiene droht eine neue organisationspolitische Auseinandersetzung.

Am Dienstag, 21. August, haben sich in Kiel der Omnibusverband Nord (OVN) und Verdi Nord zur ersten Runde der neuen Tarifrunde getroffen. Dabei wird für den Mittelstand, aber auch für zwei Konzernunternehmen verhandelt: DB Autokraft und die Busaktivitäten von Veolia VTD Nord-Ost-Bahn (NOB).
Die Gewerkschaft, die laut ihrem Verhandlungsführer Gerhard Mette über einen hohen und weiter steigenden Organisationsgrad verfügt, hat bei kurzer Laufzeit eine Entgeltsteigerung um 8 % gefordert.
Neben Einkommensverbesserungen verfolgt Verdi das Ziel, Unterscheide, zum Beispiel zum TV-N oder dem Haustarif der VHH-Gruppe, abzubauen und so schrittweise einen Branchentarif zu etablieren. „Ein Busfahrer ist ein Busfahrer, egal für wen er arbeitet“, sagte Mette. „Wir wollen vergleichbare Bedingungen in den Tarifbereichen in Schleswig-Holstein.“
Nach Angaben des Gewerkschaftssekretärs haben die Arbeitgeber in der ersten Runde bei 30-monatiger Laufzeit ein Einkommensplus von 5 % geboten. Dies reiche nicht, um den Kaufkraftverlust auszugleichen, zumal auch am Ende des jetzt auslaufenden Tarifvertrages für die Arbeitnehmer unterm Strich ein Minus herausgekommen sei.
DB Regio Bus Nord führt derzeit nicht nur Tarifauseinandersetzungen bei Autokraft in Kiel, sondern auch beim Weser-Ems-Bus (WEB) in Bremen, dort allerdings mit der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG). Nach deren Angaben hat wird „nach langer Unterbrechung“ inzwischen wieder verhandelt. Die WEB-Geschäftsführung aber habe alle Kompromissvorschläge der Tarifkommission abgelehnt und bleibe bei der Forderung nach einem abgesenkten Tarifvertrag für Neueingestellte.

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