VDV: E-Bus-Hochlauf droht jähes Ende

Dem E-Bus-Hochlauf im ÖPNV droht nach Mittelkürzungen ein jähes Ende. Die nun eingetretene Mechanik ist simpel: Die grundsätzlichen Kürzungen im Bundeshaushalt 2024 drosseln den weiteren Markthochlauf emissionsfreier Antriebe bei den E-Bussen erheblich“, erklärt Werner Overkamp, Vizepräsident des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), angesichts einer Branchenumfrage des Verbands.

Die Verkehrspolitik schaffe damit Fakten, die bei den Verkehrsunternehmen nun „bittere Früchte tragen“. „Wenn 58 Prozent der ursprünglich geplanten emissionsfreien Busse jetzt als Diesel- oder Gasbusse beschafft werden, bedeutet das das Ende einer hoffnungsvollen Entwicklung“, stellt Overkamp fest. Die Umstellung auf emissionsfreie Antriebe im ÖPNV sei ein zentraler Baustein der Verkehrswende. Doch ohne eine verlässliche Förderung werde man weiterhin vorrangig Dieselbusse auf den Straßen sehen. Die Umfrage unter VDVMitgliedsunternehmen zeigt, dass von den geplanten 2396 lokal emissionsfreien Bussen nur noch 42 Prozent wie geplant beschafft werden. Diese Veränderung werde durch den hohen Kostendruck beschleunigt, da das Fehlen der Bundesfördermittel zu einer Verschiebung der geplanten Beschaffungen um ein bis drei Jahre führe.

Mindestens 88 Prozent der Linienbusse fahren im laufenden Jahr mit Dieselmotoren. Ab 2030 müssen laut CO2- Flottengrenzwerten der EU 90 Prozent der neuen Stadtbusse emissionsfrei sein, ab 2035 alle. „Förderprogramme sind angesichts der schwierigen Finanzierungssituation wichtiger denn je“, stellt der Vizepräsident fest. Die Mittel für den Kauf emissionsfreier Busse und die Umrüstung von Betriebshöfen seien im Bundeshaushalt um fast 77 Mio Euro gesenkt worden, bis 2029 sollen die Förderprogramme auslaufen. Ohne verlässliche Finanzierung stehe die Zukunft dieser Pläne infrage. Die Branche sei bereit in die Umstellung auf emissionsfreie Antriebe zu investieren, brauche aber die Unterstützung von Bund, Ländern und Kommunen. Overkamp: „Wir schlagen daher vor, das Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz finanziell stärker auszustatten und um die Förderung alternativer Antriebe und der entsprechenden Infrastruktur zu erweitern, sollte die Förderung über den Bundeshaushalt und den Klima- und Transformationsfonds beendet werden.“ (mab)

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