Tarifintegration Fernbus/Nahverkehr in Nordschweden
Zwei schwedische Aufgabenträger haben eine Tarifgemeinschaft mit einem kommerziellen Fernbus begründet – und damit den Südast der „Norrlandskusten“-Linie praktisch abbestellt. Hintergrund sind Verzögerungen beim Bau einer Bahnstrecke, aber auch das neue Kollektivtrafik-Gesetz.
Am 14. September ist in Schweden die neue Ådals-Bahn in Betrieb gegangen – nach fast einjähriger Verspätung. Von Sundsvall führt sie zunächst entlang der Küste nach Norden, ehe sie nach Westen ins Landesinnere abbiegt. Bei Kramfors schließt die Strecke an die erst vor zwei Jahren eröffnete Bottnia-Bahn an.
Damit werden nun durchgehende Personenzüge von Sundsvall, einer Kommune mit 96.000 Einwohnern, in das 270 km nördlicher gelegene Umeå (117.000 Ew.) angeboten.
Bedient wird die neue Verbindung von Botniatåg („Botniazug“), einem Gemeinschaftsunternehmen von Schwedischen Bahnen (SJ) und DB Arriva.
Im Vorfeld haben die beiden betroffenen Aufgabenträger den parallelen „Norrlandskusten“-Fernbus im Abschnitt Sundsvall – Umeå abbestellt. Mangels Vertragsverlängerung endete die Zusammenarbeit mit VT Veolia Sverige auf dem Südast der Linie 100 am 3. September 2011.
Die Regierungsbezirke Västernorrland und Västerbotten (mit Sitz in Härnösand bei Sundsvall bzw. Umeå) setzten seitdem auf den eigenwirtschaftlichen Fernbus, den der Mittelständler Ybuss vor einigen Jahren neben dem Bestellverkehr aufgebaut hatte.
Mit Start der neuen Kooperation hat Ybuss sein Angebot auf sieben Fahrtenpaare täglich aufgestockt. An Bord werden jetzt auch „öffentliche“ Fahrkarten anerkannt, etwa Schüler- oder „Norrlandsresan“-Tickets. Für jeden Fahrgast gilt eine Sitzplatzgarantie, betont das Busunternehmen.
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