Sennhenn statt Kraft, Rudhart statt Sennhenn
Der Vorstandsvorsitzende von DB Regio Frank Sennhenn übernimmt die Führung der DB-Infrastruktursparte und wird demzufolge den bisherigen Vorstandsvorsitzenden Oliver Kraft ablösen. Neuer Chef der Nahverkehrssparte soll Manfred Rudhart werden.
Nach den bislang vorliegenden Nachrichten wird es bei DB Netz außerdem einen Wechsel im Personalressort geben. Wer auf Vorstand Hans-Otto Umlandt folgen soll, der erst seit Januar 2011 in dieser Funktion ist, scheint noch nicht entschieden. Ein Sprecher des DB-Konzerns erklärte auf Rückfrage, er könne die Informationen nicht kommentieren.
Am kommenden Donnerstag, 21. März, will der Konzern seine Bilanz für 2012 vorstellen; erstmals ist das Netz der größte Ertragsbringer (ÖPNV aktuell 22/13), hat mit Stuttgart 21 aber ein Riesenproblem zu bewältigen, bei dem der DB-Vorstand erheblich unter politischem und ökonomischem Druck steht.
Der 49-jährige Betriebswirt Sennhenn konnte seit seinem DB-Eintritt im Jahr 2000 – wie bereits zuvor bei AGIV bzw. Deutscher Eisenbahngesellschaft (DEG) – kontinuierlich anspruchsvollere Aufgaben bewältigen. Nach drei Jahren als Leiter Geschäftsentwicklung Nahverkehr und knapp sechs Jahren als Produktionsvorstand bei DB Regio stieg er im Mai 2009 zum Vorstandschef der Nahverkehrssparte auf.
Denn der damalige Amtsinhaber und heutige DB-Regio-Aufsichtsratsvorsitzende Ulrich Homburg war in den Konzernvorstand berufen worden, als Rüdiger Grube auf Druck der Politik Hartmut Mehdorn an der Konzernspitze ersetzte und das Topmanagement des Staatskonzerns umbildete.
Zum neuen Vorstandsvorsitzenden von DB Regio wird dem Vernehmen nach Manfred Rudhart berufen. Bislang ist er im DB-Regio-Vorstand für die Bereiche Finanzen und Controlling zuständig. Sein Mandat wurde 2011 bestätigt.
Weitere Vorstandsmitglieder sind Kay Euler (Produktion), Michael Hahn (Bus) und Marion Rövekamp (Ressort Personal). Sennhenn ist als Vorsitzender des Vorstands derzeit auch für das Ressort Regio Schiene zuständig und damit auch für Ausschreibungen und Verkehrsverträge. Wer diese Aufgabe übernehmen wird, ist nicht bekannt.
