Provinzposse um Koblenzer „Semtik“

Zum Wintersemester stehen den 13.000 Studierenden in Koblenz gravierende Änderungen beim Semesterticket bevor. Hintergrund sind ein Grundsatzstreit zwischen DB Rhein-Mosel-Verkehr (RMV) und dem kommunalen Stadtverkehr EVM. Die Hochschule Koblenz verbittet sich öffentliche Ratschläge von Stefan Pauly, Geschäftsführer des Verkehrsverbundes Rhein-Mosel (VRM), zu ÖPNV-Werbung und Parkraumbewirtschaftung.

Im Zuge des Grundsatzstreits hat das DB-Regionalbusunternehmen unter anderem die Kooperation zum so genannten „Koblenzer Semesterticket“ gekündigt. Ab dem Fahrplanwechsel gilt der Studentenausweis daher nur noch auf den Linien von EVM und ihrer Tochter KVG als Fahrausweis.
Eine kostenlose Beförderung zu den Campus-Standorten im Koblenzer Umland ist damit nicht mehr möglich. Hier verlangen die DB-Tochter RVM und ihre Beteiligung Rhein-Hunsrück-Bus (RHB) künftig einen zusätzlichen
Fahrschein. „Die Verhandlungen mit der RMV dauern an“, versicherte
EVM-Verkehrschef Hansjörg Kunz der „Rhein-Zeitung“. Er betonte,
die Krise beim Semesterticket wäre vermeidbar gewesen, hätten die Studenten vor Jahresfrist nicht gegen ein verbundweites Semesterticket gestimmt.
Ähnlich äußerte sich VRM-Verbundgeschäftsführer Stefan Pauly gegenüber dem Blatt. Doch kritisierte er nicht nur die Studierenden, sondern auch die Verwaltungsräte das Studierendenwerks. Sie hätten sich nicht über das Votum der Studierenden hinweggesetzt, was rechtlich möglich gewesen wäre. Auch zweifelte Pauly die Repräsentativität der studentischen Urwahl an.
Schließlich forderte der VRM-Chef die Uni Koblenz-Landau und die Hochschule Koblenz auf, Gratisparkplätze abzuschaffen, um den ÖPNV zu fördern.
Für das Frühjahr 2015 kündigte Pauly ein neues Angebot an. Dann allerdings werde das VRM-Semesterticket sicher nicht mehr, wie vor Jahresfrist, für 94 EUR zu haben sein, sondern wohl 110 EUR kosten.

Mehr zu dem Thema finden Abonnenten von <link abo einzelabo.html external-link external link in new>ÖPNV aktuell in Ausgabe 43/14.

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