Preiswert oder Protektionismus – England streitet über Bahnauftrag

Das Verkehrsministerium in London hat gestern bekräftigt, den Großauftrag für die Thameslink-Flotte an Siemens zu erteilen – trotz einer großen „Buy-British“-Demonstration. Verkehrsminister Hammond wirbt für internationale Arbeitsteilung und warnt vor Protektionismus, lässt aber gleichwohl ein Hintertürchen für Bombardier offen.

Großbritannien streitet weiter darum, ob es die 1.200 neuen Wagen für das südenglische Thameslink-Netz bei Bombardier oder doch bei Bestbieter Siemens ordern soll. Der Auftrag hat einen Wert von 1,4 Mrd. GBP (1,6 Mrd. EUR), Siemens hat seine Desiro-Plattform angeboten.
Am 23. Juli demonstrierten 10.000 Menschen in Derby auf Einladung der Gewerkschaften RMT und Unite dafür, Bombardier und damit den letzten Zughersteller im Mutterland der Eisenbahn zu beauftragen, hilfsweise die Ausschreibung aufzuheben. Neben Labour- waren auch Abgeordnete der regierenden Tories mitmarschiert. Bombardier hatte angekündigt, in seinem Werk Derby über 1.400 von 3.000 Stellen abzubauen.
Die britischen Beschaffungskriterien seien schwer nachzuvollziehen, sagen die Gegner des Siemens-Auftrages. Sie verweisen darauf, dass die SNCF ihr Rollmaterial trotz europaweiter Ausschreibungen nach wie vor nahezu komplett aus Frankreich bezieht. Bei der Deutschen Bahn (DB) liege die inländische Beschaffungsquote bei etwa 90 %, behaupten sie.

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