NRW: Neue SPNV-Gesellschaft ab 2027

Die nordrhein-westfälische Landesregierung in Düsseldorf will den Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR), go.Rheinland und den Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) im Kern ihrer Arbeit zu einer gemeinsamen Gesellschaft zusammenführen. Landesverkehrsminister Oliver Krischer (Grüne) stellte den Gesetzesentwurf am 19. September 2025 vor, nachdem dieser im Kabinett beraten worden war.

Die neue Gesellschaft mit dem Arbeitstitel „Schiene.NRW“ soll für ganz NRW den Betrieb von S-Bahn-Linien und Regionalzügen mit der Deutschen Bahn und den Wettbewerbern wie National Express aushandeln und steuern, während dies die Verbünde bislang für ihre Räume getrennt gemacht haben. „Dies würde erhebliche Effizienzgewinne bringen“, betonte Krischer. Ein Gutachten habe gezeigt, dass viel Geld und Zeit gespart werden könnten, wenn der Schienenpersonennahverkehr einheitlich gesteuert werde. Fahrpläne könnten besser geplant und kontrolliert werden, wenn S-Bahnen und Regionalzüge einheitlich bestellt werden. „Das Problem ist, dass es heute alles dreimal gibt. Alles wird dreimal kontrolliert, alles wird dreimal verhandelt, alles muss dann dreimal abgestimmt werden“, zitiert die „Rheinische Post“ den Minister.

Die neue Gesellschaft soll zudem in Abstimmung mit den Aufgabenträgern einen „einheitlichen Gemeinschaftstarif“ für NRW entwerfen und mit dafür sorgen, dass Apps, Fahrkartenautomaten, Abrechnungssysteme und Marketing landesweit koordiniert werden. „Das wäre ein großer Wurf“, lobte Detlev Neuß, Bundesvorsitzender des Fahrgastverbands Pro Bahn. Oliver Wittke, Vorstandschef des VRR, unterstützt die Reform ebenfalls. „Wir müssen im Interesse der Fahrgäste besser werden.“

Konkret soll von den rund 700 Beschäftigten von VRR, go.Rheinland und NWL ein „sehr großer Teil“ in die neue Gesellschaft wechseln. Ein Teil der Mitarbeiter bleibe in den fortbestehenden Organisationen, um unter anderem zwischen lokalen Betrieben den Bus- und Stadtbahnverkehr zu koordinieren. Die neue Organisation soll 2027 starten. Sie soll drei einfache Vorstände und einen Vorstandsvorsitzenden haben.

Auf Anfrage des Blatts erklärte go.Rheinland, von den Vorschlägen wenig zu halten. Es wäre unklar, ob es wirklich Effizienzgewinne geben werde, es würde viel Geld kosten, den neuen Vorstand zu bezahlen neben den weiter amtierenden Gremien. Die DB findet das Projekt dagegen gut: „Den Ansatz der Aufgabenträger in NRW, gemeinsam Lösungen für den SPNV-Markt zu entwickeln, Vergabeverfahren zu vereinheitlichen und Unterschiedlichkeiten abzubauen, unterstützen wir“, erklärte ein Sprecher gegenüber der „RP“. (mab)

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