Moratorium im britischen SPNV-Wettbewerb wird verlängert
Die vorübergehend gestoppten SPNV-Wettbewerbe in Großbritannien liegen noch längere Zeit auf Eis. Damit will das Verkehrsministerium (DfT) Zeit gewinnen, um die Empfehlungen des „Brown-Reports“ für das künftige Marktdesign umzusetzen (ÖPNV aktuell 6/12).
In den Konzessionen „Great Western“, „Essex Thameside“ und „Thameslink, Southern and Great Northern“ würden zunächst, sofern vereinbart, die 28-wöchigen Verlängerungsoptionen gezogen. Anschließend sollen die Altbetreibern First und National Express (NX) zweijährige Interimsvergaben erhalten, hat das DfT am Donnerstag, 31. Januar, mitgeteilt.
Anschließend wird der Wettbewerb, teils mit neuem Zuschnitt, wieder aufgenommen, hat Verkehrsminister Patrick McLoughlin versprochen. Zuvor hatte er bereits auf der „West Coast Main Line“ (WCML) eine Interimsvergabe angekündigt (Ausg. 6/12).
Die Bahngewerkschaft RMT erkennt massive Fehlanreize: Die konservative-liberale Regierung sichere damit Monopolrenditen ausgerechnet in Netzen mit einer sehr schlechten Qualitätsbilanz bei besonders hohen Fahrpreisen. Zusätzlich nehme der Staat den Betreibern auch noch Ausfallrisiken ab, indem er erklärtermaßen seine Directly Operated Railways (DOR) bereithält, sollte mit den Konzessionen etwas schiefgehen.
In dem schon weit gediehenen Wettbewerb im Netz „Great Western“ will das DfT den Bietern ihren bisherigen Aufwand nicht ersetzen. Hier hatten sich neben First und NX auch DB Arriva und Stagecoach qualifiziert.