Koblenzer Verbund vor Zerreißprobe
Die großen Verkehrsunternehmen im Verkehrsverbund Rhein-Mosel (VRM) sind unzufrieden: Es sei insgesamt zu wenig Geld im rheinland-pfälzischen ÖPNV-System, und im VRM sei es zudem falsch verteilt, finden sie. Mit der Kündigung der Einnahme-Aufteilung machen sie Druck auf die Aufgabenträger und wollen bei dieser Gelegenheit auch gleich die Minderheitsrechte des Mittelstands entsorgen. Dort findet man das Vorhaben gar nicht gut.
Zum Jahreswechsel hat der Verkehrsverbund Rhein-Mosel (VRM) seine Tarife um die beachtliche Spanne von 5,9 % angehoben (ÖPNV aktuell 87/12). Das ist viel, finden viele Selbstzahler. Das ist viel, finden auch die Aufgaben- und Schulträger.
Doch die Verkehrsunternehmen hatten sogar eine Erhöhung um 7,81 % für erforderlich gehalten – in Übereinstimmung mit dem 2007 vereinbarten Indexverfahren, aber auch mit Hinblick auf die rückläufigen Schülerzahlen.
Gemäß Kooperationsvertrag hat VRM-Geschäftsführer Stephan Pauly diesen hohen Antrag stellvertretend für die fast 50 Verkehrsunternehmen beim Landesbetrieb Mobilität (LBM) eingereicht. Zugleich aber schrieb der Verbundmanager hinein, dass er diese Spanne für übertrieben hält.
Er habe sich erlaubt, der Genehmigungsbehörde seine fachliche Sicht mitzuteilen, betonte Pauly auf Rückfrage von „ÖPNV aktuell“. „Denn Marktgegebenheiten sind nicht nur Fahrgastrückgänge, sondern auch die Preisentwicklung des Individualverkehrs oder die Tarifsteigerungen der angrenzenden Verkehrsverbünde.“ Innerhalb eines Jahres, vom 1. Januar 2012 bis zum 1. Januar 2013, sei der VRM-Tarif um 10,8 % gestiegen.
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