Im Wettbewerb hat der Kommunalmanager von einst ausgedient
Amsterdam weiß: Sein Verkehrsbetrieb GVB übersteht die staatlich verordneten Ausschreibungen nur mit einem Top-Management. Doch der neue „Allgemeine Direktor“ Bart Schmeink fordert schon im Vorfeld mehr Gehalt, als öffentliche Unternehmen ohne Marktrisiko bezahlen dürfen. Offensichtlich soll Schmeink auch Neugeschäft im Umland akquirieren. Im Wettbewerb plant RTM Rotterdam ein Bündnis mit der Staatsbahn NS.
Angesichts des drohenden Wettbewerbs im Großstadtverkehr ist der Amsterdamer Oberbürgermeister Eberhard van der Laan, ein Sozialdemokrat, heilfroh, dass der Gemeentelijk Vervoerbedrijf (GVB) Amsterdam wieder einen Topmanager hat: Ab 1. Dezember übernimmt Bart Schmeink im dreiköpfigen Führungsgremium den Posten des „Allgemeinen Direktors“.
Seit dem Wechsel von GVB-Chef Gertjan Kroon im Mai 2010 zum landesweiten E-Ticket-Betreiber Trans Link Systems war die Stelle verwaist. Die Aufgaben wurden von Betriebsdirektor Adrie Bolier und Fuhrparkchef Pieter Schotte miterledigt.
Schmeink ist Niederländer, arbeitet aber seit einigen Jahren in England. Seit 2007 führt er den Liverpooler S-Bahn-Betreiber Merseyrail, ein Gemeinschaftsunternehmen von Nederlandse Spoorwegen (NS) Abellio und Serco, das im Auftrag der Aufgabenträgerorganisation Merseytravel fährt. Davor betreute Schmeink für Abellio (damals noch Nedrailways) alle Ausschreibungsprojekte in England. Und davor wiederum leitete er die Instandhaltungssparte des niederländischen Netzbetreibers Pro-Rail.
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