Harsche DB-Antwort auf RATP-Kampfansage
Einen Tag vor der DB-Bilanzpressekonferenz hat die RATP in Berlin dem Platzhirschen den Fehdehandschuh hingeworfen. Personenverkehrsvorstand Ulrich Homburg hat ihn sofort aufgenommen.
Eine Betriebsübernahme in Berlin soll für die französische RATP nur der erste Schritt sein. Die Berliner S-Bahn sei aber die die „erhoffte Gelegenheit“, in den deutschen Markt einzusteigen, hat der Vorstandschef der Expansionsholding RATP Dev, François-Xavier Perin, am Mittwoch vor Ort betont.
Perin hatte zusammen mit dem für das Ausland zuständigen Vorstandskollegen Alain Polonsky zu einem Pressetermin in ein Hotel am Gendarmenmarkt eingeladen - ein durchaus symbolträchtiger Ort, stehen hier doch der „Französische“ und der „Deutsche Dom“ in unmittelbarer Nachbarschaft.
Den Markteinstieg will sich RATP Dev etwas kosten lassen. Gewinne würden anfangs wohl eher nicht erzielt, hieß es. Langfristig aber wolle und müsse man natürlich Geld verdienen.
Das RATP-Pressebüro wies auf Rückfrage darauf hin, dass der Eintritt in einen neuen Markt regelmäßig mit Anfangsinvestitionen verbunden sei.
Perin und Polonsky präsentierten die RATP und ihre Expansionsholding als ein Unternehmen, das sich insbesondere auf Großstadtverkehre versteht – und diese mit hoher Qualität abliefert. Allein ihre Durchmesser-S-Bahn RER A in Paris befördert in etwa so viele Menschen wie die gesamte Berliner S-Bahn.
Man verstehe aber nicht nur den Betrieb, sondern auch viel von Bahn-Infrastruktur, betonten die französischen Manager – und sei zudem kooperationserfahren, was sich in Berlin bei der Zusammenarbeit mit DB Netz positiv auswirken würde. Die Linie RER B wird von RATP gemeinsam mit der Staatsbahn SNCF betrieben.
Zur Berliner Ausschreibungsstrategie sagten die beiden Manager nur soviel, dass RATP Dev natürlich wie gefordert einen Betriebsübergang ehemaliger DB-Mitarbeiter akzeptiert.
Mehr zu dem Thema finden Abonnenten von <link abo einzelabo.html external-link external link in new>ÖPNV aktuell in Ausgabe 23/13.