GVN auf dem Weg zum Tarifvertrag mit Verdi ein Stück weiter Drohung mit Zuwendung zu einem neuen Tarifpartner
Der niedersächsische Verkehrsminister Olaf Lies (SPD) hat Vertreter von Verdi und Gesamtverband Verkehrsgewerbe Niedersachsen (GVN) für den 7. Januar 2015 zu einem Spitzentreffen zum Flächentarifvertrag ÖPNV eingeladen. Das berichtet der Vorsitzende der GVN-Bussparte Karl Hülsmann.
Der Busunternehmer hatte in einem offenen Brief an den Minister der Gewerkschaft Verweigerung vorgeworfen, nachdem er mehrere Treffen platzen ließ. Der GVN bekennt sich laut Hülsmann zur Tarifpartnerschaft mit Verdi, zum Beispiel indem er Tarifverträge für die Logistik oder verbandsgebundene Haustarife für kommunale Unternehmen schließe. Nun aber will der GVN den seit Jahren gekündigten Flächentarifvertrag mit Verdi fortentwickeln. Hintergrund ist das Landestariftreuegesetz. Danach ist der (nur noch nachwirkende) GVN-Tarif nicht als repräsentativ anerkannt. Angesichts der erwarteten ÖPNV-Ausschreibungen, aber auch im Schulbusverkehr macht dies
den Mittelständlern zunehmend Probleme. Auf den TV-N will sich der GVN keinesfalls einlassen, machte Hülsmann deutlich – und auch, dass es notfalls Verdi-Alternativen gebe. Nicht nur der Tarifvertrag des Mittelstandes, auch die der Regionalbusgesellschaften in Gemeinde-, Landes- oder Bundeseigentümerschaft sind in Niedersachsen nicht als repräsentativ anerkannt. In dieser Unternehmensgruppe wurde daher bereits ein gemeinsames Tarifwerk angedacht; die Bemühungen sind aber dem Vernehmen nach kaum vorangekommen. Eine Schwierigkeit sind die historisch gewachsenen Unterschiede. So wird teils mit EVG, teils mit Verdi koaliert, auch existieren mehrere Arbeitgeberverbände.