Gera entlässt Stadtwerkechef Gantzke
Für eine befristete Zeit ist der Baubeigeordnete Ramon Miller (SPD) neuer Chef der Stadtwerke Gera. Er folgt für eine Übergangszeit auf Udo Gantzke, den der Aufsichtsrat am 9. Juli abberufen hat. Der Wechsel erfolgt vor dem Hintergrund der Tatsache, dass die städtischen Beteiligungen bei hohem Investitionsbedarf am Rande der Zahlungsunfähigkeit stehen.
Millers vordringliche Aufgabe sei es nun, den Unternehmensverbund einschließlich des Stadtbahnprojektes wieder in ein ruhigeres Fahrwasser zu steuern, erklärte die parteilose Oberbürgermeisterin Viola Hahn. „Wir werden … wesentlich kleinere Brötchen backen müssen.“ Das frühere Finanzgebaren bezeichnete sie als schlicht unverantwortlich.
Nach der Aufsichtsratssitzung trafen Hahn, Miller sowie der Geschäftsführer des Geraer Verkehrsbetriebs (GVB) Ralf Thalmann zu einem Krisengespräch mit dem Thüringer Finanzminister Wolfgang Voß (CDU) zusammen. Dabei ging es um mögliche Landeshilfen.
Weitere Teilnehmer waren der Vorsitzende des Haushaltsausschusses im Landtag, Mike Huster (Linke), und der Leiter der Verkehrsabteilung im Landesverkehrsministerium (TMBLV), Lutz Irmer.
Minister Voß nannte keine konkreten Zahlen, erklärte aber, „dass wir Gera nicht hängenlassen werden.“ Aber die Stadt müsse die am 4. Juli beschlossenen Eckwerte zur Haushaltssicherung mit konkreten Maßnahmen untersetzen. Dazu gehöre insbesondere eine deutliche zeitliche Streckung des Stadtbahnausbaus.
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