GDL will Nadelstich-Streiks verschärfen
Diesmal war es kein Warn-, sondern ein unbefristeter Streik, mit dem die GDL den Güter- und Personenverkehr lahmlegte. Eine rasche Eskalation ist angekündigt. Die Arbeitgeber widersetzen sich dem Erpressungspotenzial. Die EVG spricht der Konkurrenzgewerkschaft jeden Alleinvertretungsanspruch für die Lokführer ab.
Dem gestrigen „unbefristeten Streik“ der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) zwischen Betriebsbeginn und 10 Uhr sollen bald längere Aktionen folgen. „Wir sind bestrebt, die Eskalation zügig voranzutreiben“, sagte der Berliner GDL-Bezirksvorsitzende Frank Nachtigall der „Berliner Zeitung“. „Eine elfmonatige Hängepartie, wie wir sie bei der Tarifauseinandersetzung 2007/08 erleben mussten, wollen wir diesmal vermeiden.“
Mit über 90 % hatten die GDL-Mitglieder dafür gestimmt, die Warnstreiks in einen unbefristeten Streik zu überführen. Die Streikkasse der seit 1867 bestehenden Organisation sei gut gefüllt, hatte der stellvertretende GDL-Vorsitzende Sven Grünwoldt im „ZDF-Morgenmagazin“ angegeben. „Wir können einen Streik sehr, sehr lange aushalten, bestimmt sehr viel länger, als es der Arbeitgeberseite lieb sein kann“, ergänzte er. Grünwoldt kündigte aber auch an, dass es keinen Dauerstreik geben wird, sondern nur zeitlich befristete Arbeitskampfmaßnahmen.
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