(Fern-)Bus statt (Regional-)Bahn
Ab Dezember 2012 stellen Netinera und die Bayerische Eisenbahngesellschaft die Direktverbindung zwischen Nürnberg und Prag ein. Ein Grund dafür ist die Konkurrenz des parallelen DB-Expressbusses. Auch auf Wunsch der tschechischen Partner wird stattdessen die Schienenverbindung zwischen den Metropolen München und Prag aufgewertet. BEG-Chef Czeschka sieht die Schiene gegenüber dem mautfreien Bus benachteiligt.
Im Rahmen einer gemeinsamen Arbeitsgruppe haben sich die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG), Netinera Länderbahn und tschechische Stellen für den Jahresfahrplan 2013 auf eine Neuordnung des „Alex“-Zugverkehrs zwischen Bayern und Tschechien verständigt.
Die beiden Direktverbindungen von Nürnberg über Amberg nach Prag werden aufgrund der schwachen Nachfrage durch Umsteigeverbindungen ersetzt. Ergänzend bestellt die BEG auf der Strecke Schwandorf – Amberg – Nürnberg in der Hauptverkehrszeit zusätzliche Nahverkehrsverbindungen, um den Ausfall der internationalen Züge bedarfsgerecht zu kompensieren.
Diese Veränderungen seien auch eine Folge des intensiven Fernbusverkehrs zwischen Nürnberg und Prag über die inzwischen gut ausgebaute Autobahn, sagte BEG-Geschäftsführer Fritz Czeschka zu „ÖPNV aktuell“.
Die Schiene sei hier doppelt benachteiligt: „Wir zahlen, anders als der Bus, für jeden Kilometer eine ‚Maut’, und wir bräuchten eine Infrastruktur, die der Schiene eine faire Chance im Wettbewerb ermöglicht.“ Leider vertage der Bund den Streckenausbau Richtung Tschechien immer wieder. Aufgrund der niedrigen Durchschnittsgeschwindigkeit sei die Schiene daher gegenüber der Straße nicht konkurrenzfähig.
Um die knappen Mittel für den Netzausbau konkurrieren jedoch immer häufiger Projekte, die den Güterverkehr betreffen. Die DB-Netzkonzeption 2030 macht deutlich, dass der Konzern im Personenverkehr nur mit einer geringen Zunahme der Trassenkilometer rechnet (Grafik).
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