Evobus schafft Setra-Markensprecher ab – Volvo konzentriert Busproduktion
Die schwierige Situation von Euro und Weltwirtschaft stellt Exportnationen wie Deutschland vor besondere Herausforderungen. Das Herbstgutachten der führenden Wirtschaftsinstitute hat deswegen seinen Ausblick für 2013 von 2 auf 1 % Wachstum gesenkt. Die Busindustrie steht bereits unter massivem Anpassungsdruck. Volvo schließt Werke, Daimler richtet sich noch stärker auf Verkehrskonzerne aus.
Sowohl Daimler als auch Volvo haben ihre Maßnahmen konkretisiert, mit denen sie auf die Schwäche des europäischen und internationalen Busmarktes reagieren wollen. Volvo hat angekündigt, seine europäische Komplettbus-Produktion in Breslau zu konzentrieren. Das Werk im schwedischen Säffle mit 330 Angestellten und 60 Zeitarbeitern wird voraussichtlich Ende Juni 2013 geschlossen, wie der Konzern in Göteborg mitgeteilt hat.
Die Absatzerfolge des letzten Jahres genügen nicht, um die bestehende Überkapazität auszulasten, erklärte der zuständige Volvo-Vorstand Håkan Karlsson. Angesichts des anhaltenden Preisdrucks – insbesondere im wichtigen skandinavischen Markt – und des weiter schrumpfenden Marktes setzt der Konzern nun auf Kosteneinsparungen. Damit will er den „negativen Rentabilitätstrend“ umkehren.
Die Neuorientierung wird auch personell ausgedrückt: Karlsson tritt übergangsweise an die Spitze der Bussparte. Der 1961 geborene Ingenieur folgt auf Per Carlsson, der nach weniger als einem Jahr die Führung von Volvo Buses niederlegte (ÖPNV aktuell 77/12).
Die Suche nach einem Nachfolger läuft. Håkan Karlsson ist im Konzernvorstand für „Business Areas“ zuständig, also für Busse, Bootsmotoren (Volvo Penta) und öffentliche Kunden. Er leitete die Bussparte bereits von 2003 bis 2011.
Kurz nach dem 20. Jahrestag des Produktionsstarts im Neu-Ulmer Setra-Werk hat Daimler Evobus im Rahmen des Effizienzprogramms „Globe 2013“ eine neue Vertriebsstruktur angekündigt.
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