DB Bus wirft Aufgabenträgern Rosinenpickerei vor

Viele Anzeichen deuteten darauf hin, dass DB Bus Marktanteile nicht mehr um jeden Preis verteidigt, sondern Dauerverlustbringer abstößt. Genau ein Jahr nach Amtsantritt hat Spartenchef Hahn dies jetzt offiziell gemacht und vor allem ländlichen Aufgabenträgern deutliche Mehrbelastungen vorausgesagt. Ein Rückzug aus Hessen ist offenbar noch nicht völlig vom Tisch. Auch gibt es Hinweise auf „Bus-statt-Bahn“-Strategien.


Seit dem 1. November 2010 steht Michael Hahn als Geschäftsführer an der Spitze von DB Stadtverkehr bzw. als Vorstand an der Spitze von DB Regio Bus. Auf der „DB Regio Signale“ hat er am 2. November in Offenbach jetzt die neue Strategie der „Gummisparte“ dargelegt.

Hahn geht dabei davon aus, dass der Schülerrückgang und die Entleerung ländlicher Räume zu deutlichen, teilweise sogar dramatischen Fahrgastrückgängen führen – „und das nicht nur im Osten“. Dagegen würden die Ballungsräume weiter zu legen.

Infolgedessen müssten sich Aufgabenträger in der Fläche noch stärker als bislang mit der Frage auseinandersetzen, wie sie eine angemessene Versorgung ihrer verbliebenen Bürger sicherstellen. Der Nahverkehr gerate dabei viel stärker als heute in den Wettbewerb um öffentliche Mittel. Ganz auf Linie mit dem Motto der hauseigenen Veranstaltung: „Gemeinsam Impulse setzen“ appellierte Hahn hier an die Branche, bei der Politik gemeinsam für die belange des Nahverkehrs zu werben.

Die Vielzahl der Aufgabenträger, auch davon ist Hahn überzeugt, wird mit einer Vielzahl von Gestaltungsmöglichkeiten auf die örtlichen Herausforderungen reagieren. Im Extremfall werde es dazu kommen, dass man sich auf den freigestellten Schülerverkehr konzentriere, wie dies gerade im Verkehrsverbund Trier (VRT) diskutiert wird (ÖPNV aktuell 84/11). In jedem Fall sei mehr Wettbewerb zu erwarten. Im Unterschied zu manchem Nahverkehrsberater geht DB Bus jedoch davon aus, dass die Preise dadurch nicht sinken werden.

Noch vor Ende des Übergangszeitraums der EU-Verordnung 1370/07, also 2019, rechnet Hahn damit, dass heute eigenwirtschaftliche Verkehre nicht wieder unter diesem Regime beantragt werden, sondern nur noch mit (ergänzenden) öffentlichen Dienstleistungsaufträgen darstellbar sind.

Mehr zu dem Thema finden Abonnenten von <link external-link external link in new>ÖPNV aktuell in Ausgabe 88/11.

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