DB alarmiert: Finanzierungslücken bis 2016

Infrastruktur-Chef Volker Kefer warnt nach einem Kassensturz vor Fehlbeträgen in dreistelliger Millionenhöhe bis 2016. Die Gründe: zu wenig Geld vom Bund, galoppierende Kosten bei Großprojekten, dazu konjunkturbedingte Einnahmerückgänge besonders im Güterverkehr. Zeitungsberichten zufolge soll allein S21 bis zu 1 Mrd. an Mehrkosten verursachen.

Die Deutsche Bahn (DB) hat das Projekt „Zukunft Infrastruktur“ aufgesetzt. Ziel ist es, die Ertragskraft des Geschäftsbereichs zu sichern. In einer Information für die Führungskräfte nennt Infrastrukturvorstand Volker Kefer sechs Probleme:
• mangelnde Erträge auf das eingesetzte Kapital infolge steigender Kapitalbindung,
• Unterfinanzierung der Leistungs- und Finanzierungsvereinbarung (LuFV) zwischen Bund und DB,
• Mehrbelastung durch notwendige Brückensanierungen,
• negative Konkjunktureffekte im Güterverkehr,
• höherer Eigenmittelbedarf durch unzureichende Kosten- und Terminstabilität bei Großprojekten sowie
• Defizite in der Unternehmenskultur.
„So ist das gegenwärtige Geschäftsmodell der Infrastruktur nicht zukunftsfähig“, meint Kefer. Ein Projektteam aus 30 Mitarbeitern der Geschäftsfelder sowie der DB ProjektBau soll Verbesserungsvorschläge machen. Belastbare Ergebnisse und Handlungsempfehlungen erwartet der Manager bis März 2013.
Den Anlass für seinen Weckruf bot eine Überprüfung der Mittelfristplanung bis 2016. Dabei ergaben sich erhebliche Abweichungen.  
Kefer nannten gegenüber der „FAZ“ steigende Instandhaltungskosten, besonders für Brücken, in Höhe von 190 Mio. EUR, die noch nicht „eingeplant“ sind. Beim Güterverkehr rechnet er mit Mindereinnahmen von 100 Mio. EUR bis 2016. Sie sind ebenfalls in der Mittelfristplanung noch nicht berücksichtigt. Augenblicklich steckten in der Infrastruktur rund 22 Mrd. EUR an Eigen- und Fremdmitteln der DB. Bei einer weiteren Neuverschuldung für Investitionen müsse das Ergebnis steigen, um das Kapital bedienen zu können: „Und genau danach sieht es nach den neuesten Planungen nicht mehr aus“, sagte der Manager.

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