Börsengang für Royal Mail
Die Royal Mail soll nicht an einen Investor verkauft werden, sondern an die Börse gehen. Vielleicht könnten die Aktien schon im Herbst gehandelt werden, kündigte der konservative Premier David Cameron an.
Scharfe Kritik kommt von der Labour-Opposition und den Gewerkschaften, darunter Unite (u.a. öffentlicher Dienst, Nahverkehr, Metall). Sie warnen vor Preiserhöhungen und einem Rückzug aus der Daseinsvorsorge.
Inzwischen arbeitet Royal Mail profitabel. Die Pensionslasten wurden in staatliche Hand überführt. Im Rahmen der Restrukturierung hat das Unternehmen auch Korrekturen bei Royal Mail Postbus (RMP) vorgenommen.
Nach eigenen Angaben betreibt RMP heute auf „zahlreichen Strecken … tägliche Dienste im ganzen Land“. Tatsächlich sind aber nur noch elf Linien in Nordengland und Schottland im Angebot. Auf ihnen werden jährlich mehr als 50.000 Fahrgäste befördert. In den letzten Jahren wurden etliche Linien mit sehr schlechter Wirtschaftlichkeit eingestellt. Im Bezirk Perth/Kinross ist RMP überhaupt nicht mehr vertreten. Im Bezirk Highland wurden seit 2009 sechs von zuvor sieben Linien aufgegeben.
In einem Fall lief ein vom Highland Council ausgeschriebener Verkehrsvertrag aus. In den übrigen Fällen verweigerte der Aufgabenträger höhere Zuschüsse. RMP hatte teilweise eine Versechsfachung des kommunalen Beitrags gefordert. In der Spitze hätte dies fast 34 EUR Zuschuss je Fahrgast bedeutet