Beförderungsleistung steigt schneller als Fahrgastzahl
Ohne neue Infrastrukturförderung drohen „Langsamfahrstellen“ im großstädtischen ÖPNV, warnt einmal mehr der VDV. Ebenso dringend wartet der Verband auf die PBefG-Novelle – und empfiehlt dafür erneut den VDV/BDO-Entwurf. Als Mittel gegen „bandenmäßiges Schwarzfahren“ drängt der VDV auf eine Anhebung des „erhöhten Beförderungsentgelts“, insbesondere für Wiederholungstäter.
Die Verkehrsleistung im deutschen ÖPNV ist 2011 schneller gewachsen als die Fahrgastzahl. Das geht aus den am Mittwoch in Berlin vorgelegten Zahlen des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) hervor. Danach wuchs die Zahl der Fahrgäste um 0,7 % auf 9,7 Milliarden, während die Verkehrsleistung um fast 1 % auf 91 Mrd. Pkm stieg. Die Erträge aus der Fahrgastbeförderung stiegen um 2,8 % auf 10,3 Mrd. EUR.
Ohne Berücksichtigung der geänderten Bilanzierungsvorschriften verbesserte sich der durchschnittliche Kostendeckungsgrad von 2009 auf 2010 um 0,2 % auf 77,6 %, mit Berücksichtigung verschlechterte er sich dagegen um 0,3 % auf 77,1 %. „Das ist unser Beitrag dazu, die öffentlichen Haushalte zu entlasten", sagte Verbandspräsident Jürgen Fenske. Er verwies darauf, dass zum Beispiel in Frankreich der Kostendeckungsgrad bei nur 30 % liege.
Wachstumstreiber war der ÖPNV in den Großstädten mit mehr als 100.000 Einwohnern. Im Busverkehr verbuchten die mittleren Großstädte mit 100.000 bis 500.000 Einwohnern sogar ein Fahrgastplus von 2,0 Prozent, während die Städte mit mehr als 500.000 Einwohnern im Bereich Bus nur um 0,7 Prozent zulegten. In den letzten zehn Jahren stiegen die Kundenzahlen im deutschen ÖPNV laut VDV um insgesamt 10 %.
Mehr zu dem Thema finden Abonnenten von <link external-link external link in new>ÖPNV aktuell in Ausgabe 10/12.