Bahnsteig-Fiasko befeuert Diskussion um Bahnreform II

In Frankreich treibt der Front National die Sozialisten vor sich her. Sie machen die EU-Eisenbahnpakete dafür verantwortlich, dass Züge zu breit für viele Bahnsteige im Regionalverkehr sind. Auch Besteller und Gewerkschaften nutzen den allgemeinen Spott an SNCF und RFF, um ihren Einfluss auf den künftigen Ordnungsrahmen zu verstärken. In Deutschland begrüßt die EVG die Absage der Politik im Nachbarland an das Trennungsmodell von Netz und Betrieb.

Am 16. Juni will die französische Nationalversammlung in erster Lesung über die Bahnreform II entscheiden – und damit über die Reintegration von Netz und Betrieb.
Im Vorfeld machen die Gewerkschaften Druck – unter anderem mit mehrfachen Streiks, die nächsten am Dienstag und Mittwoch kommender Woche.
Mit einem mindestens 50 Mio. EUR teuren Programm müssen die Französische Bahn (SNCF) und der staatliche Netzbetreiber RFF 1.300 von 8.700 Bahnsteigen im Land so abfräsen, dass neue SPNV-Fahrzeuge sich an ihnen nicht aufschrammen. Andere Quellen sprechen von 80 bis mehr als 300 Mio. EUR Aufwand.
Die neuen TER-Generationen Alstom „Regiolis“ und Bombardier „Regio2N“ sind zwar breiter als ihre Vorgänger. Aber sie sind, anders als bislang gemeldet, nicht zu breit. Vielmehr entsprechen sie den internationalen Industriestandards.
Das betonen SNCF und RFF in einem gemeinsamen Bericht, den sie dem Verkehrsministerium übergeben haben. Das Problem liege vielmehr in Abweichungen bei der teils über 100 Jahre alten Infrastruktur begründet, heißt es.

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