Wohlfühl-Faktoren im Frankfurter ÖPNV

Wann fühlt man sich an einer U-Bahnstation sicher? Wie muss eine Haltestelle aussehen, damit sie von Fahrgästen als wirklich sauber empfunden wird? Das Frankfurter Dezernat für Mobilität möchte Ansätze für wirksame Lösungen finden. Denn das hat Einfluss auf die Entscheidung, ob man Bus und Bahn überhaupt nutzt. Deshalb starten ab Mitte Oktober die städtische Nahverkehrsgesellschaft Traffiq und die Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main (VGF) dazu ein Forschungsprojekt.

Dabei werden verschiedene, teils innovative Methoden eingesetzt. Neben Fahrgastbefragungen in den Stationen soll es begleitete Alltagsfahrten mit der U-Bahn geben (sogenanntes Shadowing). Dabei sollen Menschen nach Absprache beim Weg von der eigenen Haustür durch die Stationen, beim Ein- und Ausstieg und bei der Fahrt mit der U-Bahn bis zu ihrem Ziel beobachtet werden. Ziel ist es, das natürliche Verhalten der Fahrgäste zu verstehen, konkrete Störfaktoren in der Situation zu erkennen und daraus gegebenenfalls Verbesserungen ableiten zu können. Die Menschen, die sich bei ihrem Weg durch den Frankfurter ÖPNV begleiten lassen, wurden von einem Marktforschungsinstitut ausgewählt und bilden einen Mix verschiedener Nutzungsgruppen.

Voraussichtlich im November soll es ferner eine Online-Umfrage für die Frankfurter Gesamtbevölkerung geben, in die bereits erste Erkenntnisse aus den Stationsbefragungen und den begleiteten Fahrten einfließen werden. Außerdem sind virtuelle Stationsbegehungen geplant. Neu ist bei den genannten Methoden, dass Handlungen und Störfaktoren beobachtet werden, die die Menschen nicht bewusst wahrnehmen beziehungsweise nicht so klar hätten artikulieren können. Davon erhofft man sich neue Ansätze für Lösungen, die sich eng an den tatsächlichen Bedürfnissen der Menschen orientieren. (FM)