Startbilanz zu Prepaid-Karte

Papiertickets können in moBiel-Bussen nun auch per Prepaid-Karte gekauft werden; Foto: moBiel
Geschäftsführer Martin Uekmann stellt dabei in Aussicht, dass für Menschen, für die auch die Prepaid-Karte eine noch zu hohe Hürde darstellt, kreative Lösungen gefunden werden könnten. Nachdem seit dem 1. September 2025 Papiertickets in Bussen statt beim Fahrer nur noch an eigens installierten Automaten auch per Prepaid-Karte gekauft werden können, wurden binnen weniger Wochen rund 550 solcher Karten ausgegeben, so eine MoBiel-Sprecherin. Das Unternehmen hatte bei Einführung betont, dass die neue Karte vor allem für Fahrgäste gedacht sei, die kein Smartphone und keine EC- beziehungsweise Kreditkarte im ÖPNV nutzen wollen oder können, insbesondere Kinder, Jugendliche und ältere Menschen.
Ticketdruck in Seniorenheimen?
Uekmann brachte gegenüber der NaNa nun überdies eine weitere denkbare Neuerung ins Spiel. MoBiel prüfe zurzeit eine Anpassung des Angebots für Gelegenheitsfahrende, die mit den digitalen Möglichkeiten trotz Prepaid- Karte nicht zurechtkommen. „Kooperationspartnern wie Seniorenheimen oder vergleichbaren Einrichtungen soll eine Software angeboten werden, mit der Fahrgästen Einzel-Tickets ausgedruckt werden können, denen eine Nutzung der digitalen und Karten-Lösungen nicht möglich ist“, erläuterte Uekmann. In Bussen, in denen noch kein neuer Automat installiert ist, gelten zudem kulante Regelungen, wenn Fahrgäste eine Prepaid-Karte vorzeigen.
Auch sei der Verkaufsprozess bewusst einfach und übersichtlich gestaltet worden, ergänzte die moBiel-Sprecherin. An den Bus-Ticketautomaten ist nicht das gesamte Sortiment erhältlich, vielmehr eine „große Auswahl an Tickets, auch Wochen- und Monatstickets, wie etwa das 7-Tage- oder 30-Tage-Ticket“, ebenso Fahrscheine für das Bielefelder Umland. Die meist nachgefragten Tickets wie der Einzelfahrschein, die Kurzstrecke oder das Tagesticket werden vorrangig angezeigt. Alternativ können beim Kaufprozess drei kurze Fragen beantwortet werden, um passende Tickets vorgeschlagen zu bekommen. Neben dem Papierticket sei derzeit kein weiteres Ausgabeverfahren an den Automaten geplant. Technisch seien die Automaten aber „auch für zukünftige weitere Szenarien der digitalen Ticketausgabe gerüstet“. Im weiteren Verlauf der Einführung des Angebots seien zudem Aktionen zum Vertrieb denkbar, um das Angebot noch bekannter zu machen.
Die Sprecherin betonte zudem, dass nun auch die stationären moBiel-Automaten an großen Bus- und Stadtbahnhaltestellen „dahin überprüft werden, ob dort künftig auch Tickets mit der Prepaid-Karte gekauft und das Guthaben abgefragt werden kann“. (dhe)