Masterplan Mobilität für die Küste

Nur tideabhängig erreichbar ist die Insel Spiekeroog. Dort sollen am Festland die Anschlussverbindungen zwischen dem Fährverkehr und ÖPNV verbessert werden; Foto: Michael Schumann
Dazu haben Karin Emken (SPD), Björn Meyer (SPD) und Sina Beckmann (Grüne) im Landtag einen Erschließungsantrag eingebracht mit dem Ziel, ein Mobilitätskonzept für die Küstenregion und die Inseln zu entwickeln, das einerseits die Bedürfnisse der Bevölkerung und andererseits touristische Gesichtspunkte einbezieht. Der Tourismus ist einer der wichtigsten Wirtschaftszweige Niedersachsens – mit mehr als 5,5 Mio Übernachtungen jährlich allein auf den Ostfriesischen Inseln. Diese gehören damit deutschlandweit zu den herausragendsten Tourismusdestinationen. Damit die Region in Zukunft besser erreichbar wird, braucht es nach Auffassung der Abgeordneten ein gesamthaftes Mobilitätskonzept für die Inseln und den angrenzenden Küstenraum. „Unsere Inseln sind touristische Aushängeschilder im einzigartigen Naturraum am Unesco-Weltnaturerbe Wattenmeer. Damit sie auch zukünftig wettbewerbsfähig bleiben, brauchen wir komfortable, klimafreundliche und vernetzte Reisemöglichkeiten, auch vor Ort, denn genauso wie eine intakte Natur und eine hochwertige Infrastruktur sind auch Mobilität und Tourismus untrennbar miteinander verbunden“, erläutert Karin Emken, Mitglied im Unterausschuss Tourismus.
Schaffen soll das ein umfassendes Konzept, das Bahn, Bus, Fährverkehr, Fuß- und Radverkehr sowie Sharing-Angebote miteinander verknüpft. Auch klimaneutrale Schiffsverbindungen zu den Inseln sollen geprüft und gefördert werden. Für einen attraktiveren SPNV sollen derzeit eingleisige Bahnstrecken in der Küstenregion zweigleisig ausgebaut und die Reaktivierung von Strecken für den Personenverkehr forciert werden. Deutlich verbessert werden soll auch die ÖPNV-Anschlussmobilität in den Fährhäfen zu den Inseln. Eine digitale Gästekarte soll es ermöglichen, Fährtickets, Nahverkehr und touristische Angebote einfach zu buchen und zu nutzen. „Wir müssen mutig neue Wege gehen – weg von Stückwerk und alten Antworten, hin zu einem ganzheitlichen, nachhaltigen System“, betont Emken. „Das bedeutet mehr Elektromobilität, Sharing-Modelle, barrierefreie Angebote und eine bessere Anbindung der Fährhäfen. Damit schaffen wir Komfort für Gäste, Entlastung für die Einheimischen und leisten zugleich einen Beitrag zum Klimaschutz.“ (ms)