SSB laden E-Busse „Panto-Down“

Die Fahrzeuge werden ausschließlich mittels Pantografen geladen; Foto: Daimler Buses

Die Stuttgarter Straßenbahnen (SSB) haben im Stadtteil Möhringen eine Ladeanlage in ihrem Busbetriebshof in Betrieb genommen. Sie speist nun die ersten zehn Daimler-Batteriegelenkbusse vom Typ eCitaro G, die im Linienbetrieb fahren.

Geladen werden die Busse nachts in der Betriebspause. „Tagsüber sollen sie auf Strecke ihr Geld verdienen“, betonte ein SSB-Sprecher gegenüber der NaNa. „Es gibt 28 Standplätze, das heißt sieben Fahrspuren mit je vier Pantografen hintereinander“, erläuterte der Sprecher. Aus Platzgründen gebe es dazwischen keine Aus- oder Einfahrmöglichkeit. Nicht vorgesehen sei, die Busse von den hinteren Standplätzen während des Ladevorgangs nach vorne rücken zu lassen. Daher könnten alle 28 Plätze „pro Nacht“ de facto nur einmal belegt werden. Der Ein- und Ausrückvorgang der Busse entspreche aber dem auch sonst Üblichen.

Stromzufuhr erhalten die Busbatterien per Pantograf, der sich vom Gerüst der Ladeanlage auf das Busdach absenkt. Fahrzeuglieferant Daimler Buses ist zugleich Generalunternehmer für den Bau der Ladeanlagen. Geladen wird mit bis zu 180 kW. Alternative Steckerladung der Busse sei nicht vorgesehen, unterstrich der SSB-Sprecher und verwies auf Vorteile der Absenktechnik. Die Pantografen sparten Fläche. Auch seien sie unfallsicherer als Ladekabel, die über den Boden zu den Fahrzeugen verliefen. Überdies brächten die ortsfesten Lader im Vergleich zu Dachanlagen freie Flächen auf dem Bus für weitere Batterien.

Gefördert wird der Aufbau von Ladetechnik mit rund 24 Mio Euro. Das betonte in Möhringen Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne). Für Möhringen liegen die Plankosten bei 15,3 Mio Euro, konkretisierte der Unternehmenssprecher. Abgedeckt würden 75 Prozent per Landeszuschuss nach LGVFG. Hinzu kommt eine geförderte Planungskostenpauschale von zehn Prozent. Eine weitere „anteilige Komplementärfinanzierung“ steuert die Landeshauptstadt Stuttgart bei.

Auch Gaisburg erhält Pantografen

Neben Möhringen ist auch in Stuttgart- Gaisburg neue Ladetechnik mit 37 Ladepunkten geplant – nach einem Brand im Jahr 2021 entsteht dort derzeit eine neue Bushalle. 33 Plätze seien für die Ladung per Pantografen und vier für CCS2-Steckerladungen ausgelegt, wie sich aus SBB- und Daimler- Informationen ergibt. Im Spätherbst 2025 soll die Ladeanlage in der ersten Baustufe ihren Betrieb aufnehmen. Der geplante Kostenumfang in Gaisburg liegt bei 13,3 Mio Euro, der Landeszuschuss beträgt 11,3 Mio Euro, also trotz mehr Ladepunkten weniger als in Möhringen. Grund ist, dass zwar auch in Gaisburg ein zusätzliches Unterwerk benötigt wird, da das vorhandene nicht ausreichte. Vor allem aber sei dort nur die reine Ladeanlage das Zuschussbeziehungsweise Förderprojekt. In Möhringen dagegen wird das gesamte Bauwerk zuschussgefördert, mitsamt etwa der Tragekonstruktion oder der Brandschutzwand. Hintergrund ist, dass die statische Konstruktion als solche in Gaisburg formal ein „Wiederaufbau nach Brand“, also ein Versicherungsfall ist, wie der SSB-Sprecher erklärte.

Neben der Ladetechnik steuert das Land für die Beschaffung von 49 Batteriebussen 2024 und 2025 rund 14,2 Mio Euro bei. Zusätzlich zu den im April 2025 gelieferten zehn eCitaro G Gelenkbussen (sowie zehn eCitaro G fuel cell) von Mercedes-Benz erwarten die SSB im vierten Quartal 2025 weitere zehn Batterie-Gelenkbusse für den Standort Gaisburg und bis Anfang 2026 sechs Batterie-Solobusse. In der Stuttgarter Innenstadt sollen bis 2027 alle SSB-Buslinien im regulären Linienverkehr auf emissionsfreie Fahrzeuge umgestellt sein, insgesamt geht es um 80 zu ersetzende Dieselbusse. Der Sprecher: „Dann wird es beim Nachtladen allein nicht bleiben können, es wird auch der Ausbau für das Zwischenladen auf der Strecke nötig werden.“ (dhe)

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