Pilot für flüssigeren Busverkehr in Bremerhaven

Linienbusse reibungsloser durch den Verkehr zu bringen, ist Ziel eines Pilotprojekts des Amts für Straßen- und Brückenbau in Bremerhaven. Seit Anfang Oktober 2025 werden auf einer Teststrecke zehn Ampelanlagen mit Steuerungstechnik versehen.

Sobald ein Bus–Betreiber der Linie ist Bremerhaven Bus – sich der Ampel nähert, sende künftig eine On-Board-Unit der Ampelanlage das Signal, auf grün zu schalten. Die Ampeln werden derzeit mit dazu nötigen Road-Side-Units ausgestattet. Die Teststrecke für die Busvorfahrt reicht von der Keilstraße über Columbus- und Bismarckstraße bis zum Hauptbahnhof.

Es handele sich um „eine echte Priorisierung“ beziehungsweise die Möglichkeit von zusätzlichen Grünschaltungen, unterstrich auf NaNa-Nachfrage Maximilian Charlet, Stadtrat in Bremerhaven und Dezernent für den Baubereich. „Allerdings werden Busse aus der Nebenrichtung nicht in die direkte Grüne Welle der Hauptrichtung geschaltet“, schränkte er ein. Hier habe die Koordinierung Vorrang.

Insgesamt aber sollen die Busse, betonte Charlet, möglichst stark priorisiert werden. Zugleich sei nach seiner Einschätzung nicht mit mehr Staus für den Individualverkehr zu rechnen, sondern nur mit geringeren Wartezeiten für die Busse.

Durch die Maßnahme, die voll durch das Förderprogramm „Handlungsfeld Klimaschutz 2025“ gedeckt ist, werde den ÖPNV attraktiver machen, da die Busse ihren Zeitplan besser einhalten könnten, meint Charlet. Die Busse sparten zudem Kraftstoff, da jedes Anfahren und Beschleunigen den Verbrauch erhöhten. Konkret rechnet die Stadt mit Einsparungen von 912 kg CO2 jährlich. Auch die Stromkosten sollen um rund 1100 Euro im Jahr sinken.

Auch in weiteren Städten, etwa in Dresden, ist ÖPNV-Priorisierung per smarter Ampel Thema. In der Elbmetropole gebe es bereits „Knoten, an denen wir mit dem zuständigen Straßen- und Tiefbauamt einen Regelung gefunden haben, dass wir beispielsweise bei Verspätungen höhere Priorisierung an der Ampel bekommen“, erläuterte jüngst Falk Lösch, Sprecher der Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB), gegenüber der NaNa.

An verschiedenen Orten in Dresden gebe es digital ertüchtigte neue Lichtsignalanlagen (LSA). Der zugehörige „LSA-Knotenrechner“ könne dabei die Fahrplanlage der DVB-Fahrzeuge mit berücksichtigen. Fahre eine Bahn etwa mit 3 Minuten Verspätung, könne die Ampel „diese Verkehrsrichtung für die Straßenbahn möglichst schnell freigeben, damit die Verspätung abgebaut wird“. Umgekehrt könne das System eine Bahn, die beispielsweise 30 Sekunden zu früh unterwegs ist, auch warten lassen.

Dieses Verfahren gelte bereits seit einiger Zeit. „Die DVB sähen das aber gern flächendeckender“, betonte Lösch. „Uns ist bewusst, dass ein von uns gewünschter Volleingriff, dass also der ÖPNV immer priorisiert wird, in Dresden wohl recht schwer durchzusetzen ist.“ Andere Städte gingen, um den ÖPNV zu beschleunigen, teils deutlicher voran – „denn nur so bekommen wir die Leute von der Straße in die Bahn.“ (dhe)

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