Nächster Reaktivierungsschritt

Die Unterzeichnung des Projektbeschlusses ist ein weiterer bedeutender Schritt für die Reaktivierung der Strecke für den SPNV; Foto: André Jeurink
Nachdem die verbindlichen Finanzierungszusagen vorliegen und mehrere verbliebene technisch-rechtliche Fragen geklärt werden konnten, kann nun „grünes Licht“ für die konkreten Baumaßnahmen, die im August vollumfänglich beginnen sollen, gegeben werden. Ziel bleibt eine Inbetriebnahme der Verbindung im Dezember 2026. Auf der Strecke werden täglich etwa 1500 Reisende erwartet. Mit der neuen Verbindung soll nicht nur die grenzüberschreitende Zusammenarbeit gestärkt werden, sondern auch die wirtschaftliche und soziale Integration beider Regionen gefördert werden. „Bis dieser Meilenstein der Streckenreaktivierung jetzt erreicht wurde, hat es uns manche schlaflose Nacht gekostet“, berichtete BE-Vorstand Joachim Berends und hob noch einmal Bedeutung und Chancen dieses Transformationsprozesses auf beiden Seiten hervor: „Wir haben die Umsetzung nur durch einen engen Zusammenhalt auch nach außen hin geschafft. Ich glaube, jeder hat die Wertschöpfung, die diese Reaktivierung mit sich bringt, erkannt.“
Der Landrat des Landkreises Grafschaft Bentheim, Uwe Fietzek (CDU), hob hervor, dass perspektivisch auch der geplante Ausbau der Nedersaksenlijn, die entlang der Grenze von Groningen über Emmen und Coevorden bis nach Enschede führen soll, „besonders interessant“ sei. Durch die Reaktivierung des SPNV von Neuenhaus nach Coevorden wäre von dort aus in Zukunft ein direkter Anschluss an die Nedersaksenlijn möglich. Niedersachsens Wirtschaftsminister Grant Hendrik Tonne (SPD) erklärte: „Der Projektbeschluss ist ein großartiges Signal für die Verbindung Neuenhaus–Coevorden im Speziellen, aber auch für die Schiene im Land generell und nicht zuletzt die Zusammenarbeit zwischen Niedersachsen und den Niederlanden. Von der Wiederaufnahme des Schienenpersonennahverkehrs zwischen unseren Ländern werden die ganze Region und beide Staaten profitieren.“
An der Finanzierung der erforderlichen Infrastruktur zur Reaktivierung der Bahnverbindung zwischen Neuenhaus und Coevorden sind auf deutscher Seite der Bund (90 Prozent), das Land Niedersachsen und der Landkreis Grafschaft Bentheim (beide je fünf Prozent) beteiligt. Allein der Landkreis investiert insgesamt 4,1 Mio Euro in die Infrastruktur sowie in die Gestaltung der Bahnhofsumfelder. Neue Verkehrsstationen entstehen in Neuenhaus- Veldhausen, Hoogstede, Emlichheim und Laarwald. In Coevorden wird ein zusätzlicher Bahnsteig gebaut und die Drehbrücke über den Coevorden- Vecht-Kanal wird saniert. Zudem werden bislang technisch nicht gesicherte Bahnübergänge mit Schrankenanlagen ausgerüstet. (ms)