Ja zu Tunnel für Ost-West-Achse

Visualisierung erster Gestaltungsideen mit dem Stand von 2023 von der Station Heumarkt für den künftigen Ost-West-Tunnel; Foto: Stadt Köln

Der Kölner Stadtrat hat sich am 3. April 2025 für den unterirdischen Ausbau der Ost-West- Achse zwischen Moltkestraße und Heumarkt zwecks Kapazitätserweiterung ausgesprochen. Zudem sollen spätere Verlängerungen des Tunnels nach Osten und Westen geprüft werden.

Mit 49 zu 14 Stimmen wurde beschlossen, zwischen Rheinbrücke und Aachener Weiher an der Station Moltkestraße einen Tunnel mit vier Stationen zu bauen. Anders als von der Verwaltung ursprünglich vorgesehen soll die derzeit am Neumarkt abzweigende Straßenbahnlinie auch weiterhin zwischen Rhein und Neumarkt oberirdisch verkehren und auf deren unterirdischen Abzweig verzichtet werden. Ergänzend wurde beschlossen, prüfen zu lassen, ob in einem zweiten Bauabschnitt der Neubautunnel nach Osten unter dem Rhein hindurch bis nach Deutz sowie nach Westen um einen Abzweig Richtung Dürener Straße ergänzt werden kann. Laut Medienberichten hatten von 91 Stadtratsmitgliedern nur 63 an der Abstimmung teilgenommen, nachdem die Fraktion der Grünen vorher den Ratssaal verlassen hatte und auch vier Abgeordnete gefehlt hätten; für den Tunnel stimmten die Fraktionen von CDU, SPD, FDP und AFD sowie die Oberbürgermeisterin Henriette Reker.

Die Kölner Verkehrs-Betriebe AG (KVB) begrüßte die „mit einer deutlichen Mehrheit“ getroffene Entscheidung: Vorstandsvorsitzende Stefanie Haaks erklärte, auf der Ost-West-Achse „benötigen wir dringend eine Kapazitätserweiterung. Von daher war ein Beschluss des Rates der Stadt Köln zum Ausbau alternativlos – unabhängig davon, ob oberirdisch oder mit einer Tunnelvariante. Die KVB hat sich von Beginn an aus betrieblichen Gründen für eine unterirdische Lösung ausgesprochen.“ Um das Projekt noch in den aktuellen ÖPNV-Bedarfsplan aufnehmen zu können, muss bis zum 31. Juli 2025 die Förderung bei Bund und Land angemeldet werden. Die KVB will nun gemeinsam mit der Stadtverwaltung die nächsten Schritte abstimmen.

Seit 2018 war in Köln über einen ober- oder unterirdischen Ausbau der Ost-West-Achse im Stadtzentrum gestritten worden. Wesentliches Ziel ist es, die überlastete Stadtbahnlinie 1 (Bensberg–Weiden-West) künftig statt mit 60-m-Zügen mit 90-m-Zügen betreiben zu können, da in der Hauptverkehrszeit deren Takt nicht weiter verdichtet werden kann. Tunnel- Befürworter führten stets den Vorteil einer vom übrigen Verkehr unabhängigen Trasse und den einfacheren Einsatz von 90-m-Zügen ins Feld; Tunnelgegner fanden das Projekt zu teuer und hielten die Umsetzungszeit für zu lang. Die Entscheidung war zuvor mehrfach vertagt worden. (FM)

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