Hamburg: U 5 hält nicht am Jungfernstieg

Die künftig viergleisige U 1/U 5-Station Stephansplatz wird näher an den S- und Fernbahnhof Dammtor heranrücken; Grafik: Hochbahn

Vor dem Hintergrund neuer Rahmenbedingungen und neuer belastbarer Verkehrsmodelle wurde entschieden, Hamburgs künftige U-Bahn-Linie U 5 direkt vom Hauptbahnhof zum Stephansplatz zu führen – ohne Unterwasserstation am Jungfernstieg.

Dadurch werden sowohl am Hauptbahnhof als auch am Stephansplatz bahnsteiggleiche Umstiege zu den Linien U 1, U 2 und U 4 möglich. Das bringe einen größeren Nutzen für die Fahrgäste, weil man von der U 5 durch Umstieg auf die drei anderen Linien deutlich schneller zu den zentralen Bereichen der Innenstadt gelangen kann, da die Wege von den Stationen dieser Linien kürzer sind. Außerdem sinken die Baukosten um etwa 130 Mio Euro und steigt der Nutzen-Kosten-Faktor für das Gesamtprojekt von 1,23 auf 1,27.

Durch den künftigen 100-Sekunden-Takt der Linien U 2/U 4 sowie die Optimierung der Bahnsteige und Zugangsanlagen am Hauptbahnhof-Nord sollen sich die Fahrgäste dort besser verteilen, sodass die dort erwarteten 22.000 Fahrgäste pro Stunde auch ohne einen zusätzlichen Halt am Jungfernstieg abgewickelt werden können.

Am Stephansplatz entsteht durch den bahnsteiggleichen Umstieg von U 1 und U 5 und direkterem Zugang zum S- und Fernbahnhof Dammtor ein neuer Umsteigknoten. Die künftig viergleisige Station wird rund 50 m weiter nordwestlich und damit entsprechend näher an den Dammtorbahnhof heranrücken. Es wird mit täglich rund 29.000 Umsteigenden gerechnet – rund 46 Prozent mehr als bei der Planung von zwei getrennten Haltestellen. Erwartet wird dadurch eine „echte Entlastung“ des Hauptbahnhofs. Dennoch soll durch den Umbau der Station der beliebte japanische Landschaftsgarten unangetastet bleiben. Weitere Vorteile laut Hochbahn: Die U 5 wird bei Fahrten durch die Innenstadt die Reisezeiten im Gesamtnetz verkürzen und nicht zuletzt wird für den Bau der Verbindung keine lange Sperrung der City- S-Bahn notwendig. Allerdings müsse in der Alster ein Bauwerk für einen Gleiswechsel gebaut werden.

Fast zeitgleich wurden Vorüberlegungen der Hamburger Hochbahn bekannt, einen 5 Hektar großen Teil der Außenalter entweder vor dem Hotel Atlantic oder vor dem Schwanenwik für eine zehnjährige Bauzeit der U 5 zuzuschütten, um dort eine Baustelleneinrichtungsfläche zur Verfügung zu haben. Die Hochbahn brauche im Innenstadtbereich eine größere Fläche für das Abstellen von Baumaterialien und -maschinen und um dort den abgepumpten Tunnelaushub separieren zu können. Das berichtet das „Hamburger Abendblatt“; die Flächen würden bis zu 3 m aus dem Wasser herausragen. Dagegen formierte sich umgehend erheblicher Widerstand von Wassersport- und Naturschutzverbänden sowie aus der Politik. (FM)

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