E-Fähre auch für Göteborg im Gespräch

Schnelle ÖPNV-Anbindung nicht nur für Pendler; Foto: Candela
Der westschwedische Verkehrsverbund Västtrafik, die 12.771 Einwohner zählende Gemeinde Öckerö, zu der die gleichnamige Insel mit 3498 Bewohnern gehört, die Fährgesellschaft Styrsöbolaget und der Hersteller der Fähre, Candela, wollten herausfinden, ob das Konzept an der Westküste genauso gut funktioniert wie in Stockholm. Dort verkehrt eine solche Fähre seit einem Jahr erfolgreich zwischen dem Stadtzentrum und der im Mälarsee gelegenen Insel Ekerö.
Eine gute und schnelle ÖPNVAnbindung ist nicht nur eine Erleichterung für Pendler, sondern ein wichtiger Faktor, um Inseln lebendig zu halten, damit Bewohner nicht aus beruflichen Gründen in die Stadt ziehen müssen, weil der Weg von und zur Arbeit einfach zu lange dauert. Vom Fähranleger auf Öckerö bis zur im Göteborger Stadtzentrum am Göta älv gelegenen Haltestelle Stenpiren braucht die Candela 40 Minuten, nur halb so lang, wie der Linienbus. Mit dem Pkw geht es bestenfalls fast genauso schnell wie mit der Tragflächenfähre, doch zu den kalkulierten 45 Minuten kommen noch Wartezeiten am Fähranleger hinzu.
Um das Interesse an einer möglichen neuen Verbindung auszuloten, hat die Gemeinde Öckerö Pendler gebeten, sich in eine Liste einzutragen – und wurde vom Andrang überrascht: Um die 80 freien Plätze hatten sich 400 Bewohner beworben. Also haben alle Beteiligten die Testphase um eine Woche verlängert. Jetzt werden die Erfahrungen der Reisenden, Implementierung in den Fahrplan, Anlegevorgänge, Ladevorgänge und Besatzung ausgewertet.
Candela visiert schon das nächste Ziel an. Noch in diesem Jahr soll ein Testeinsatz im norwegischen Oslo erfolgen. Dort ist man dabei, den gesamten Fährverkehr des Oslofjords zu elektrifizieren. (hz)
