BE: Startschuss für Ausbauarbeiten

Startsignal für die Arbeiten zur Streckenverlängerung (v. l.): Joachim Berends, Vorstand BE, Olaf Lies, Ministerpräsident Niedersachsen, und Oliver Wolff, Hauptgeschäftsführer VDV; Foto: Michael Schumann
Die Aufnahme des Personenverkehrs auf der knapp 30 km langen Verbindung ist für Dezember 2026 vorgesehen. Neue Verkehrsstationen entstehen in Neuenhaus-Veldhausen, Emlichheim und Laarwald, im niederländischen Bahnhof Coevorden wird ein eigener Bahnsteig für die BE-Züge gebaut. Am deutschen Grenzbahnhof Laarwald wird zudem das historische Bahnhofgebäude saniert und revitalisiert sowie in Coevorden die Drehbrücke über den Coevorden-Vechtkanaal ausgehoben, aufgearbeitet und technisch angepasst.
Alle Teilnehmer der Auftaktveranstaltung, darunter die Geschäftsführerin der Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen, Carmen Schwabl, der Hauptgeschäftsführer des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen, Oliver Wolff, der Direktor der Abteilung für öffentliche Verkehrsmittel und Schienenverkehr im niederländischen Ministerium für Infrastruktur und Wasserwirtschaft, Wino Aarnink, sowie der Landrat des Landkreises Grafschaft Bentheim, Uwe Fietzek (CDU), betonten die Symbolkraft des Projekts „im vereinten Europa“. Erwartet wird ein tägliches Fahrgastaufkommen von 1100 Reisenden. Die Fahrzeit soll bei einer Streckengeschwindigkeit von 100 km/h 26 Minuten betragen. Das Investitionsvolumen für die SPNV-Reaktivierung beläuft sich nach Angaben von Schwabl auf rund 50 Mio Euro, von denen 30 Mio Euro auf die deutsche und 20 Mio Euro auf die niederländische Seite entfallen.
Die künftig auf der Strecke eingesetzten Triebwagen werden mit HVO 100 betrieben – und somit mit Biotreibstoff als Dieselersatz. Der Vertreter der Bürgermeister der Anliegerkommunen, Günter Oldekamp (Neuenhaus, CDU), wies darauf hin, dass die Region schon früh die Zeichen der Zeit erkannt und die Kräfte gebündelt habe: „Wir sind froh, gemeinsam mit den niederländischen Partnern diese europäische Reaktivierungsmaßnahme umsetzen zu können.“ Er bat zudem darum, die umliegenden Orte im Busverkehr zu berücksichtigen und intelligent an die künftige Strecke anzuschließen. Im Rahmen der Veranstaltung äußerten der Landtagsabgeordnete Reinhold Hilbers (CDU) und der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende der BE und frühere Landtagsabgeordnete Gerd Will (SPD) zudem den Wunsch einer Anbindung der Kreisstadt Nordhorn an eine mindestens zweistündlich verkehrende RE-Linie über Bad Bentheim in Richtung Rheine–Osnabrück/Münster. Dazu sei die Elektrifizierung dieser Strecke eine Voraussetzung. (ms)