Ahrtalbahn: DB baut letzten zerstörten Abschnitt neu

Visualisierung der Ahrbrücke zum Engelsley-Tunnel in Altenahr; Rendering: DB Kommunikationstechnik
Die Flutkatastrophe im Sommer 2021 hatte die Strecke zwischen Walporzheim und Ahrbrück komplett verwüstet. Nun beginnt die DB im Schulterschluss mit dem Bund, dem Land Rheinland-Pfalz und den Gemeinden mit dem Wiederaufbau und elektrifiziert die Strecke zusätzlich. Bereits Ende 2025 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Damit ist die Ahrtalbahn für Reisende dann wieder durchgehend befahrbar.
Der Wiederaufbau kommt einem Neubau gleich. So ersetzt die Bahn unter anderem neun Ahrbrücken und nahezu alle Stützbauwerke sowie Bahndämme und verlegt 16 km Gleise sowie acht Weichen neu. Dazu kommt die Instandsetzung von sechs Bahnhöfen und sieben Bahnübergängen. Gleichzeitig gestaltet der Konzern die Infrastruktur so, dass sie künftig widerstandsfähiger gegenüber extremen Wetterereignissen sein soll. Dazu gehören Brückenkonstruktionen ohne Mittelpfeiler in der Ahr, die bei einem potenziellen Hochwasser möglichst wenig Angriffsfläche bieten. Für einen verlässlichen Zugverkehr rüstet die DB die Strecke außerdem mit moderner elektronischer Stellwerkstechnik aus.
Der Wiederaufbau „im Rekordtempo“ ist neben der engen partnerschaftlichen Zusammenarbeit aller Beteiligten vor allem durch gesetzliche Ausnahmeregelungen in den Flutgebieten möglich. So gelten zum Beispiel vereinfachte Bedingungen bei Planrecht und Vergabe. Bund, Land, Gemeinden und Bahn arbeiten eng zusammen.
Angestrebt wird ein 20-Minuten- Takt auf der gesamten Strecke von Remagen bis Ahrbrück, von dem Reisende künftig profitieren sollen. Dafür verlängert die DB in Dernau den zweigleisigen Abschnitt um rund 700 m. In Altenahr entsteht ein größerer Bahnhof mit zwei Bahnsteigen. Der alte Bahnsteig sowie das Gleis waren von der Flut gänzlich weggespült worden. Gemeinsam mit dem Landesbetrieb Mobilität Rheinland-Pfalz baut die Bahn darüber hinaus fünf Radwegbrücken zwischen Walporzheim und Altenahr. Dadurch wird die Region nahezu zeitgleich mit der Inbetriebnahme der Bahnstrecke wieder über einen durchgehenden Radweg verfügen.
Der erste Streckenabschnitt der Ahrtalbahn von Remagen bis Walporzheim ist bereits seit Ende 2021 wieder in Betrieb. Zwischen Walporzheim und Ahrbrück ersetzen Busse bis zur Wiederinbetriebnahme der Strecke die Züge. Die finanziellen Mittel für den Wiederaufbau stellt der Bund bereit. Die Elektrifizierung der Ahrtalbahn finanziert das Land Rheinland-Pfalz gemeinsam mit dem Bund. (mab)