„Weltweit einzigartig“

An der Haltestelle „Straßburger Platz“ wird durch einen zurücklaufenden „Abfahrtsbalken“ angezeigt, wie lange noch „Fahrt frei“ an der LSA verbleiben wird; Foto: DVB AG

Wie lange bleibt mein „Fahrt frei“ noch an der Ampel, wann sollte ich die Türen an der Haltestelle schließen? Auf diese und andere möglichen Fragen des Fahrpersonals der Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) hat das Fahrerassistenzsystem „COSEL“ eine Antwort.

Es soll den Fahrplan stabilisieren, den Komfort für Fahrgäste erhöhen sowie Energie und damit Geld sparen. Das System wurde in Dresden entwickelt, ist aber auch in anderen Städten anwendbar. Inzwischen sind alle DVB-Straßenbahnen und rund ein Drittel der Busse damit ausgerüstet. Die Abkürzung „COSEL“ steht dabei für „Computer optimised speed-control for energy-efficient light-rails”. „Das 2012 ursprünglich von Technischer Universität Dresden (TUD), Straßen- und Tiefbauamt Dresden und Dresdner Verkehrsbetrieben (DVB) gestartete Projekt ,COSEL‘ besitzt heute Serienreife“, meint DVB-Projektleiter Christian Gassel. Er fügt hinzu: „Wurde seinerzeit den Fahrern der Linie 3 lediglich am Nürnberger Platz eine Abfahrtsempfehlung gegeben, hat sich heute die Anzahl der in das System integrierten Haltestellen und Kreuzungen deutlich erhöht.“ Ein solch vernetztes System im regulären ÖPNV-Linieneinsatz ist laut DVB weltweit bisher einzigartig.

Notwendige Voraussetzung für den Einsatz von „COSEL“ war die Ausrüstung der jeweiligen Lichtsignalanlagen (LSA) mit Knotenrechnern, die alle notwendigen Basisdaten liefern können. Im Gegensatz zu den Anfängen, als die Fahrer Hinweise noch auf ein Handy-Display bekamen, kann „COSEL“ nun direkt in die Bordcomputer der Fahrzeuge eingespielt werden.

Dank „COSEL“ müssen Busse und Bahnen weniger an Kreuzungen bremsen, anhalten und wieder anfahren. Das sei nicht nur für Fahrgäste im Wagen angenehmer, sondern stabilisiere auch den Fahrplan. Die Hinweise auf dem Display, wann abgefahren werden sollte oder mit welcher Geschwindigkeit man am besten für ein „Fahrt frei“ an der Kreuzung ankommt, haben stets nur empfehlenden Charakter. Die endgültige Entscheidung trifft der Fahrer, der sich je nach Verkehrssituation auch anders entscheiden kann oder gar muss. Wird zumindest der Großteil aller gegebenen Fahrtempfehlungen eingehalten, können im Dresdner Straßenbahnverkehr bis zu zwei Gigawattstunden Energie eingespart werden. Das wären pro Jahr umgerechnet bis zu 400.000 Euro. (mab)

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