Grüne Welle für den Bus
Das Szenario: Noch ist der Bus der Metrobuslinie M 32 mehrere hundert Meter von der Kreuzung mit der U-Bahnlinie U 5 an der Nationalbibliothek entfernt, die Ampel zeigt Rot. Der Busfahrer fährt in dem Tempo weiter, das ihm die Informationsanzeige am Fahrerpult empfiehlt. Er sieht, wie die U 5 die Kreuzung passiert. Dann schaltet die Ampel auf Grün und der Metrobus rollt ohne anzuhalten über die Kreuzung. So könnte in einigen Jahren der Frankfurter Stadtbusverkehr fließen. „C-ITS“ heißt laut Lokaler Nahverkehrsgesellschaft Frankfurt am Main (Traffiq) das Zauberwort, Cooperative Intelligent Transport Systems. Mit dieser Technologie werden Verkehrsinfrastruktur und Fahrzeuge – in diesem Projekt Busse mit Ampelanlagen – digital vernetzt; der ÖPNV erhält Vorfahrt vor dem Individualverkehr. Für U-Bahn und Straßenbahn ist das System im Rahmen des Projekts „Digital Train Control System - Frankfurt“ (DTC) bereits im Aufbau.
Dem Straßenverkehrsamt, der Verkehrsgesellschaft Frankfurt (VGF) und Traffiq ist es gelungen, für die Ausweitung auf den Busbereich eine EU-Förderung von etwa 6,4 Mio Euro (50 Prozent der Gesamtkosten) zu erhalten. Das Pilotprojekt startet nun mit der Metrobuslinie M 32. Diese wurde ausgewählt, um auch das Zusammenspiel zwischen Bus, Schiene (Linie U 5) und Ampeln zu testen. Neben der Ausstattung von 60 Bussen mit On-Board-Units werden auch 32 Lichtsignalanlagen entlang des Linienwegs umgerüstet. Bis 2027 soll das Projekt umgesetzt sein und ab 2028 in den Regelbetrieb übergehen. (mab)