Früher unterwegs

In einem Pilotprojekt sollen ab Sommer 2025 drei batterieelektrische Fahrzeuge im Auftrag des Zweckverbands Schienenpersonennahverkehr Rheinland-Pfalz Nord (SPNV-Nord) auf der Westerwald-Sieg-Bahn und auf der Unterwesterwaldbahn zum Einsatz kommen.

Nun sind die drei elektrischen Triebzüge vom Typ Mireo Plus B an die Hessische Landesbahn (HLB) ausgeliefert worden. Das Unternehmen ist Betreiberin der Verbindungen. Ursprünglich war geplant, die neuen Fahrzeuge erst im Dezember 2025 zum Einsatz zu bringen. „Erfreulicherweise wurde der Hersteller Siemens deutlich schneller mit den Fahrzeugen fertig. Damit haben wir die Chance, die notwendigen Vorbereitungen und Ausbildungen bis zu den Sommerferien 2025 erfolgreich abzuschließen. Dann könnten die Fahrzeuge schon früher für die Fahrgäste zum Einsatz kommen“, erklärt Thorsten Müller, Verbandsdirektor SPNV-Nord. Tobias Beckers, Technischer Geschäftsführer der Hessischen Landesbahn GmbH, überführte am 14. April 2025 persönlich als Triebfahrzeugführer die in Dreifach-Traktion gekuppelten Siemens-Mireo-BEMUs – und dabei die komplette Fahrt von rund 150 km Länge ausschließlich im Batteriemodus.

„Wir freuen uns, dass wir Teil dieses Pilotprojekts sind. Aus unserer Sicht ist es eine sehr gute Idee, vor einem vollständigen Technologiewechsel eine Phase der Praxiserprobung voranzustellen“, betont Tobias Beckers. „In der Westerwaldregion können die sogenannten BEMU- Fahrzeuge (Battery Electric Multiple Unit) ihre Alltagstauglichkeit im Fahrgastbetrieb unter Beweis stellen. Die Oberwesterwaldstrecke zwischen Limburg und Au/Sieg ist mit ihrer Länge von rund 75 km und vor allem der zu überwindenden Höhe von 350 m die wahrscheinlich topografisch anspruchsvollste Strecke für Akku-Züge, die derzeit in Deutschland projektiert ist“, erklärt Müller.

In der von der HLB durchgeführten Fahrzeugausschreibung hatte im Februar 2023 Siemens Mobility den Zuschlag für den Bau der drei zweiteiligen Mireo-Plus-B-Batteriezüge erhalten. Diese haben eine „hohe Antriebsleistung“ und verfügen für den Betrieb unter Oberleitung und zum Aufladen der Batterien über einen Stromabnehmer. Auf den nicht-elektrifizierten Strecken verkehren sie im Batteriebetrieb. Die Fahrzeuge bieten den Passagieren 127 Sitz- und 156 Stehplätze. Ein Mehrzweckbereich gewährt Platz für bis zu zwölf Fahrräder und zwei Rollstühle oder Kinderwagen. Alle Fahrzeuge bieten kostenloses WLAN, zudem profitieren die Fahrgäste von einer Steckdose an je zwei Festsitzen. Zur Ausstattung zählt auch ein Klima- und Luftverteilungssystem mit Sensoren, die das Raumklima messen und für eine optimale Temperatur und Luftfeuchtigkeit sorgen. Das Projekt BEMU-Westerwald wird im Rahmen der „Richtlinie zur Förderung alternativer Antriebe im Schienenverkehr“ mit 3,54 Mio Euro durch das Bundesverkehrsministerium gefördert. (mab)

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