DB Lightgate auch in München

Johanna Böhme und Gregor Huhn von der DB erläuterten beim Railway Forum am Modell die Arbeitsweise der Auslastungsmessung

für S-Bahnen; Foto: Achim Uhlenhut

Die Deutsche Bahn hat nach Berlin und Hamburg auch in der Münchener S-Bahn, am Ostbahnhof, ihre KI-gestützte Auslastungsanzeige Lightgate eingeführt. Sogar neue Vorfahrtsregeln für Züge sind dadurch denkbar.

Schon bevor der Zug einfährt, sehen die wartenden Fahrgäste durch die Lightgate-Technik anhand einer Farbskala von Grün über Gelb bis Rot in den Bahnsteigdisplays, wo der Zug stark belegt ist. Neben dem Komforteffekt solle die neue Technik „den S-Bahn-Betrieb robuster machen“, betonte eine DBSprecherin gegenüber der NaNa. DB Lightgate sei dabei nicht Bestandteil des aktuellen Verkehrsvertrags der SBahn München, sondern „Teil unserer Anstrengungen, die Qualität für unsere Fahrgäste zu verbessern“. Ob Technologien wie Lightgate für künftige Ausschreibungen relevant beziehungsweise Voraussetzung sein könnten, lasse sich aus DB-Sicht noch nicht abschätzen.

Neben Komfort und schnellerer Zugabfertigung nannte die Sprecherin eine weitere mögliche Konsequenz aus Lightgate: Mit den generierten Daten könnten sich operative Entscheidungen der Leitzentrale verändern. Eine mit wenigen Fahrgästen besetzte S-Bahn könne „zum Beispiel zu einer veränderten Priorisierung mehrerer Züge an Knotenpunkten wie am Hamburger Hauptbahnhof führen“. Auf Nachfrage, ob DB Lightgate auch als lizenzierbares Produkt für dritte Eisenbahnunternehmen dienen soll, betonte die Sprecherin, DB Lightgate sei entlang der Gleise verbaut, die Messung funktioniere daher mit unterschiedlichsten Fahrzeugtypen. „Das macht die Lösung auch für andere Eisenbahnunternehmen interessant.“

Was die Kosten der Einführung angehe, befinde sich der finale Umfang der Ausstattung des Münchner S-Bahn-Netzes noch in Abstimmung mit dem Aufgabenträger. Für die bereits angekündigte Ausstattung der Stammstrecke und der stadtnahen Stationen aller Linien beliefen sich die Kosten auf einen „niedrigen einstelligen Millionenbetrag“, resümierte die DB-Sprecherin. Der Freistaat Bayern fördere mit rund 130.000 Euro. In Moosach und Feldmoching, zwei Umsteigebahnhöfen an der Flughafenlinie S 1, soll DB Lightgate noch 2025 in Betrieb gehen.

Auf Railway Forum präsentiert

Auch auf dem 9. Railway Forum in Berlin hat die DB über das von der S-Bahn Hamburg entwickelte System informiert und ein Modell präsentiert. Die ersten Anlagen waren im September 2024 bei der S-Bahn Berlin installiert worden, seit Juni 2025 verfügen auch weite Teile des Hamburger S-Bahn-Netzes über die Technik. Lightgate erfasst die Belegung vorbeifahrender Bahnen nach Art einer Lichtschranke: Kommt weniger Licht quer durch beide Seitenfenster, gilt dies als Zeichen höherer Auslastung. Per KI-gestützter Echtzeit-Prognose kann der Fahrgast die Zugbelegung bereits fünf Stationen vor der Einfahrt in den Bahnhof ablesen. Die KI lerne zudem im Hintergrund aus gesammelten Daten und könne zusätzlich tageszeitabhängige Prognosen zur Auslastung der Züge generieren. (dhe/ht.)

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