Darmstadt: Tina wird leiser

Die HEAG mobilo verzeichnet Fortschritte bei der Tina-Inbetriebnahme; Foto: HEAG mobilo
Dem ging ein Abstimmungsprozess mit der Technischen Aufsichtsbehörde und den Behindertenvertretungen aus Stadt und Landkreis voraus. Zuletzt hatten die HEAG mobilo Beschwerden und Hinweise aus der Stadt Darmstadt und dem Landkreis Darmstadt-Dieburg erreicht. „Die neuen Tina-Straßenbahnen sind ein echter Hingucker – so laut hören sollte man sie allerdings nicht, wenn man an einer Haltestelle wohnt“, stellt Lutz Köhler, Erster Kreisbeigeordneter und Verkehrsdezernent des Landkreises Darmstadt-Dieburg, fest und ergänzt: „Gerade für die Menschen in den verkehrlich ruhigeren Landkreiskommunen stellen die leiseren Töne eine deutliche Entlastung dar“. Auch in Darmstadt wurden die Töne als störend empfunden. „Ich freue mich, dass HEAG mobilo hier zu einer Lösung mit dem Hersteller gekommen ist, die die Belastung für die Anwohnenden merklich verringert. Wer in der Stadt wohnt, ist zwar einen gewissen Geräuschpegel gewohnt, gerade diese Töne stechen aber dabei hervor und sind bei Beschwerden bezüglich der neuen Straßenbahnen ein Schwerpunkt“, erläutert Paul Georg Wandrey, Verkehrsdezernent der Wissenschaftsstadt Darmstadt. „Ich danke allen Beteiligten für die gute Umsetzung.“
„Die Türtöne sind für Menschen mit Seheinschränkungen gerade in einer lauten Umgebung eine wichtige Hilfestellung für eine barrierefreie Mobilität“, erklärt HEAG mobilo-Geschäftsführer Johannes Gregor. „Die bisherige Lautstärke der Töne wurde von Fahrgästen und vielen Anwohnenden als Belastung empfunden.“ Die leiseren Töne erfüllten ihren wichtigen Zweck genauso und man schaffe einen Ausgleich zwischen Barrierefreiheit und Anwohnenden. „Unser Ziel ist es, den Fahrkomfort und die Lebensqualität der Anwohner gleichermaßen zu gewährleisten“, betont Raffael Kühne, Leiter der technischen Auftragsabwicklung bei Stadler in der Schweiz. „Wir sind daher sehr erfreut, dass durch die produktiven Gespräche aller beteiligten Partner ein neues Akustik-Konzept vereinbart werden konnte.“
Auch beim Thema Erschütterungen gibt es laut des Verkehrsunternehmens Neuigkeiten: Die Messungen an repräsentativen Stellen des Liniennetzes wurden im Januar 2025 abgeschlossen und die Daten anschließend durch ein unabhängiges Gutachterbüro ausgewertet. Parallel arbeiten HEAG mobilo und Stadler an technischen Lösungen, die die Lärmemissionen verringern sollen. Im nächsten Schritt sollen mögliche offene fachliche Fragen und das weitere Vorgehen geklärt werden. Eine öffentliche Vorstellung des Gutachtens ist nach dessen Finalisierung geplant. (mab)