Gastkommentar zum Infrastruktur-Sondervermögen

Huschke Diekmann, Mobilitätsexperte bei der Management-Beratung Ramboll, fordert, das Sondervermögen unter anderem für die klare Ausrichtung der Verkehrspolitik auf Klimafreundlichkeit auszurichten. Quelle: Ramboll

Bundestag und Bundesrat haben dem Infrastruktur-Sondervermögen über 500 Mrd. Euro von Union und SPD zugestimmt. Wie sollte das Geld investiert werden? Ein Gastkommentar von Huschke Diekmann, Global Director Sector Rail bei der Management-Beratung Ramboll.

Wir begrüßen das geplante Sondervermögen des Bundes. Klimafreundliche Mobilität muss bei der Verkehrsinfrastruktur Priorität haben. Der Schienenverkehr muss modernisiert und ausgebaut werden. Dabei geht es nicht nur um die Erreichung von Klimazielen und eine verbesserte Energieeffizienz. Ein größerer Marktanteil für die Schiene ist auch ein entscheidender Faktor für einen wettbewerbsfähigen Logistikstandort und für die Stärkung des Zusammenhalts zwischen Stadt und Land durch attraktive und erschwingliche Mobilitätsangebote.

Die Investitionen des geplanten Sondervermögens des Bundes für Infrastruktur sollten strategisch darauf ausgerichtet sein, den nachhaltigen Ausbau der Schieneninfrastruktur und des öffentlichen Verkehrsnetzes voranzutreiben. Insbesondere sehen wir den größten Bedarf in folgenden Bereichen:

  1. Infrastrukturentwicklung und langfristige Sicherung der Schieneninfrastruktur-Investitionen: Es ist von entscheidender Bedeutung, dass Schieneninfrastrukturprojekte kontinuierlich gefördert werden. Dies umfasst sowohl den Neubau als auch die Modernisierung
  2. Förderung des öffentlichen Verkehrs: Der Ausbau des öffentlichen Verkehrssystems, einschließlich der Streckenelektrifizierung und der Einführung alternativer Antriebe, ist unerlässlich, um die Mobilitätswende zu unterstützen.
  3. Einführung von ERTMS/ETCS im Schienennetz: Die Implementierung des Europäischen Zugsicherungssystems (ERTMS) und des Europäischen Zugsteuerungssystems (ETCS) ist notwendig, um die Effizienz und Sicherheit im Bahnverkehr zu erhöhen.
  4. Stärkung des Schienengüterverkehrs: Investitionen in den Schienengüterverkehr tragen dazu bei, die Verkehrswende zu fördern und die Umweltbelastung durch den Straßengüterverkehr zu reduzieren.
  5. Ausrichtung der Bundesverkehrswegeplanung: Eine zukunftsweisende Verkehrswegeplanung sollte auf die Bedürfnisse und Herausforderungen der Verkehrswende ausgerichtet sein.
  6. Unterstützung der Fachkräftegewinnung: Der Aufbau und die Förderung qualifizierter Fachkräfte sind essentiell, um die geplanten Infrastrukturprojekte erfolgreich umzusetzen.

Diese Investitionen werden nicht nur zur Modernisierung und Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur beitragen, sondern auch maßgeblich die nachhaltige Transformation und die Umsetzung der Mobilitätswende unterstützen. Die strukturellen Verbesserungen und Innovationsmaßnahmen sind entscheidend, um langfristig eine leistungsfähige und umweltfreundliche Infrastruktur in Deutschland zu gewährleisten.

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