Hannover: Weitere Tunnelstrecke?

Der „Sallstraßentunnel“ würde die vorhandene U-Station Marienstraße dort in einer zweiten Stationsebene unterqueren. Die Tiefgründungen der Stationsfundamente lassen dies zu; Foto: Achim Uhlenhut

Laut „Verkehrsentwicklungsplan 2035+“ sollen die Fahrgastzahlen der Stadtbahn in Hannover in den kommenden zehn Jahren verdoppelt werden. Das scheint nur mit – unter anderem – einer weiteren Tunnelstrecke möglich.

Im April 2025, 30 Jahre nach dem bislang endgültigen Aus für die entsprechenden, bis in die 1960er-Jahre zurückreichenden Pläne, nimmt die Tunneldiskussion in Hannover neue Fahrt auf. Es geht um eine etwa 2,5 km lange Tunnelverbindung in der östlichen Südstadt, parallel zu jener unter der Hildesheimer Straße, aber dennoch mit erheblichem Erschließungs- und Entlastungspotenzial. Der „Sallstraßentunnel“ (D-Süd) bis zum Bahnhof Bismarckstraße könnte von dort mit zwei weiten Bögen an die Stadtbahnstrecke zum Kronsberg/Messe-Ost angeschlossen werden. Diese, in den Jahren 1997 bis 2000 in Etappen eröffnet und damals zur Expo-Plaza am Weltausstellungsgelände führend, ist aufgrund massiver Wohnungsbauten und Hochschulansiedlung an der Leistungsgrenze. Eine Taktverdichtung ist wegen des bereits von vier Linien befahrenen Tunnels C-Ost aber kaum vorstellbar.

Nahe der Innenstadt würde der Sallstraßentunnel mit einer Rampe in der Berliner Allee an die 2017 rein oberirdisch bis zum Bereich Hauptbahnhof ausgebaute Strecke D-West anschließen. Auch dort war ein Tunnelbau mehrfach verworfen worden, aber nie aus der Diskussion. In beiden Teilen wäre aufgrund der Bebauung überwiegend bergmännischer Vortrieb erforderlich. Ein U-Bahn-Bau in offener Bauweise entlang der 2013/14 neu gestalteten und begrünten Sallstraße gilt derzeit als ausgeschlossen. Die alten Baupläne und Berechnungen sind noch vorhanden, müssten aber überarbeitet und angepasst werden.

Das Eintreten früherer Vorstände der Üstra für den D-Tunnelbau hatte in den 2010er-Jahren zu Zerwürfnissen mit Führungskräften bei der Region Hannover – den Tunnel ablehnender Aufgabenträger und Planungsbehörde – geführt. Der damals die oberirdische Variante durchsetzende Regions-Verkehrsdezernent Ulf-Birger Franz hat nun den alten Plänen entsprechenden Tunnelbau zunächst im Bereich der Südstadt neu ins Gespräch gebracht. Voraussetzung für den Bau samt drei Südstadt-Stationen wäre allerdings eine umfassende Förderung durch Bund und Land. Diskutiert wird bereits erneut, ob dann nicht auch gleich der Tunnel D-West mit ebenfalls drei Stationen zur weiteren Netzergänzung gebaut werden sollte. Die Region Hannover lässt derzeit eine neue Masterplanung für den Gesamt-Ausbau des Stadtbahnnetzes erstellen. Aus Richtung der Stadt Hannover wird vorsichtige Zustimmung zur Idee des Südstadttunnels berichtet. (ht.)

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